Dialektverein vermutet Retourkutsche
Nach Kritik am BR kam Post vom Beitragsservice - der weist Zusammenhang zurück
Konzell. Nur einen Tag nach seiner Kritik am Umgang mit dem Dialekt beim Bayerischen Rundfunk (BR) hat der »Bund Bairische Sprache« Post von den öffentlich-rechtlichen Sendern bekommen. »Wir können für die Betriebsstätte Ihrer Einrichtung bzw. Ihres Unternehmens keine Anmeldung finden«, schrieb der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio an die Adresse des Vereinsvorsitzenden Sepp Obermeier in Konzell. Er solle den Betrieb, Kraftfahrzeuge und eventuelle Gästezimmer anmelden, heißt es in dem Schreiben, das exakt am Tag nach dem Vorwurf der »sprachlichen X-Beliebigkeit« beim BR in Obermeiers Briefkasten lag.
»An einen zeitlichen Zufall kann ich nach meiner Kritik an der Dialektabkehr des Bayerischen Rundfunks beim besten Willen nicht glauben«, sagte der Vereinschef am Donnerstag. Eher glaube er daran, »dass das öffentlich-rechtliche Imperium auf einen kleinen Verein zurückschlägt«.
Der Beitragsservice - er treibt für ARD, ZDF und Deutschlandradio die Rundfunkgebühr ein - wies die Vermutung zurück. Es bestehe kein Zusammenhang zwischen der Kritik Obermeiers am BR und dem Schreiben, das schon zuvor abgeschickt worden sei, sagte eine Sprecherin. »Es gibt keine Verschwörungstheorie, der Bayerische Rundfunk steckt nicht dahinter.« Vielmehr handle es sich um einen automatisierten Vorgang.
Obermeier hatte dem BR zum Tag der Muttersprache am vergangenen Sonntag vorgeworfen, dass der Dialekt immer mehr aus den Programmen verdrängt werde. Der Sender wies dies jedoch zurück. dpa/nd
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