»Nackter Berg« im Winter bezwungen
Er gilt als einer der am schwierigsten zu besteigenden Berge der Welt - der Nanga Parbat im Westhimalaya. Seine extremen Wetterlagen machen ihn gefährlicher als den Mount Everest. Das ist wohl auch der Grund, weshalb er noch nie im Winter bezwungen wurde. Bis Freitag, als erstmals drei Bergsteiger den Gipfel in dieser Jahreszeit erreichten: der Italiener Simone Moro, der Spanier Alex Txikon und der Pakistaner Ali Sadpara. Die vierte im Bunde, Moros Teampartnerin Tamara Lunger aus Italien, musste kurz unter dem Gipfel aufgeben.
Am vergangenen Montag hatte die Gruppe bei Eisstürmen unter schwierigsten Bedingungen den Aufstieg begonnen, musste wegen des extremen Wetters in 6100 Meter Höhe einen Tag ausharren, ehe sie am Freitag gegen 6 Uhr morgens den Aufstieg bei wolkenlosem Himmel fortsetzen konnte. Gegen 16 Uhr erreichten sie den Gipfel des mit 8125 Meter neunthöchsten Bergs der Erde, der wegen seines fast schneefreien Gipfels auch »Nackter Berg« genannt wird.
Simone Moro krönte sich mit seinem Erfolg nun zum König des Winterbergsteigens: Vier der vierzehn Achttausender - Shishapangma, Makalu, Gasherbrum II, Nanga Parbat - bezwang der Extremsportler erstmals im Winter, so viele wie kein anderer vor ihm.
Die Erstbesteigung des Nanga Parbat gelang am 3. Juli 1953 dem Tiroler Hermann Buhl. Für Reinhold Messner und seinen jüngeren Bruder Günther wurde er 1970 zum Schicksalsberg. Nach geglückter Gipfelbesteigung verunglückte Günther am 29. Juni tödlich. Die genauen Unglücksursachen sind bis heute nicht geklärt. hdi
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.