Die Kreidefresser

René Heilig über die NPD und einen ungewohnten Stanislaw Tillich

  • Lesedauer: 1 Min.

Gibt es engagiertere Freunde unsere Demokratie als die von der NPD? Nur ab und zu drang bei denen am Dienstag das Völkische durch. Klar, schließlich geht es in Karlsruhe um nicht weniger als ihre Existenz und die ihrer Mitläuferorganisationen.

Wundern muss man sich dagegen über Stanislaw Tillich. Der hat als derzeitiger Chef des Bundesrates in Karlsruhe Wahrheiten gesagt, die er als CDU-Ministerpräsident in Sachsen schon lange hätte so klar sagen müssen. Der Verbotsantrag, so Tillich, sei nur ein Element in einer Gesamtstrategie zur Bekämpfung von Rechtsextremismus in Deutschland. Bislang hat man nur allzu wenig gemerkt von dieser staatlichen Gesamtstrategie. Ganz im Gegenteil. In den vergangenen zwei Jahren haben Rechtsextremisten sich bundesweit immer dreister gegen den Rechtsstaat und die in ihm gebotene Mitmenschlichkeit vergangen. Inzwischen ist der Hass, den man der NPD in Karlsruhe sehr zu Recht zum Vorwurf macht, alltagstauglich in den Reihen der AfD und bei Demonstrationen nach Pegida-Art. Ungeniert bedient man sich sogar des NPD-Vokabulars.

Man kann, so sollte nicht nur Tillich endlich begreifen, den Kampf gegen Rechtsextremismus und sogenannte Fremdenfeindlichkeit eben nicht nur an Gesetzestreue in Richterroben delegieren.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.