Viele vor den Wahlen noch unentschieden
Umfragen: 35 bis 44 Prozent unschlüssig, ob und wen sie wählen wollen / SPD droht in Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg Absturz / Linkspartei: Es geht darum, »was uns unsere Demokratie noch wert ist«
Berlin. Wenige Tage vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt wissen viele Wahlberechtigte noch nicht, wie sie abstimmen wollen. Laut dem jüngsten Politbarometer des ZDF sagten in Baden-Württemberg 44 Prozent, noch nicht sicher zu sein, ob und wen sie wählen wollen. In Rheinland-Pfalz sind es 35 Prozent, in Sachsen-Anhalt 43 Prozent aller Wahlberechtigten.
Der Bundesgeschäftsführer der Linkspartei, Matthias Höhn, sagte, es gehe bei den Landtagswahlen »um viel. Es geht um nicht weniger als die Frage, welchen Stellenwert Freiheit, Gleichheit und Solidarität noch haben. Es geht darum, was uns unsere Demokratie noch wert ist«. Seine Partei werde »dem Rechtsruck nicht nachgeben« und wolle weiter »für ein Land für alle« kämpfen.
In der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für Sachsen-Anhalt steht die Rechtsaußen-Partei AfD bei 18 Prozent. Die CDU wird mit 32 Prozent taxiert - das ist fast genau der Wert, den sie bei den Wahlen 2011 erhielt: 32,5 Prozent. Die Linkspartei kann mit 21 Prozent rechnen, sie hatte bei der letzten Wahl 23,5 Prozent erreicht. Die SPD muss mit einem Absturz rechnen - von 21,5 Prozent bei den Wahlen vor fünf Jahren auf nun 14 Prozent. Die Grünen bangen mit 5 Prozent um den Einzug in den Landtag, sie hatten 2011 noch 71 Prozent erzielt, die FDP steht derzeit bei 4,5 Prozent.
In Baden-Württemberg führen die Grünen die Umfragezahlen mit 32 Prozent an, das ist ein deutlicher Zuwachs gegenüber der Wahl 2011, als die Partei von Ministerpräsident Winfried Kretschmann 24,2 Prozent erhielt. Die CDU steht bei 29 Prozent, bei der Wahl vor fünf Jahren waren es noch 39 Prozent. Der SPD droht auch im Südwesten eine deutliche Schlappe, sie wird bei 14 Prozent taxiert, bei der Wahl 2011 waren es noch 23,1 Prozent. Die Rechtsaußen-Partei AfD steht bei elf Prozent, die Linkspartei bei vier Prozent, die FDP bei sechs Prozent.
In Rheinland-Pfalz kommt die regierende SPD auf 36 Prozent, eine Umfragezahl auf dem Niveau des letzten Wahlergebnisses, als die Partei von Ministerpräsidentin Malu Dreyer 35,7 Prozent erhielt. Die CDU steht in der Umfrage bei 35 Prozent (2011: 35,2 Prozent), die Grünen kommen auf 5,5 Prozent - das ist ein klarer Einbruch gegenüber den Landtagswahlen 2011, als die Ökopartei noch 15,4 Prozent erhielt. Die FDP steht in der Umfrage bei sieben Prozent, die Linkspartei kommt auf drei Prozent. Die AfD erreicht in der Umfrage in Rheinland-Pfalz neun Prozent.
Für die Umfrage hatte die Forschungsgruppe Wahlen vom 7. bis 10. März 1.711 Menschen in Baden-Württemberg, 1.693 in Rheinland-Pfalz und 1.096 Sachsen-Anhalt befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei plus/minus drei Prozentpunkten bei einem Wert von 40 Prozent und bei plus/minus zwei Prozentpunkten bei einem Wert von 10 Prozent. nd/Agenturen
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