Erdogans Krieg fordert über 4.000 Opfer
Bericht über die Zahl der seit Juli 2015 bei der Armeeoffensive in der Türkei getöteten Menschen / HDP nennt noch höhere Zahl ziviler Opfer
Berlin. Bei der Militäroffensive gegen kurdische Gruppen im Südosten der Türkei sind nach einem Bericht innerhalb von acht Monaten mehr als 4.000 Menschen getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete am Montag, die Armee habe seit Juli vergangenen Jahres rund 3.600 PKK-Kämpfer getötet. Zudem seien 355 Sicherheitskräfte und 285 Zivilisten ums Leben gekommen. Die PKK bestätigte die Zahl der getöteten Kämpfer nicht. Nach Angaben der linken kurdischen Oppositionspartei HDP liegt auch die Zahl der getöteten Zivilisten höher – ihrer Rechnung nach kamen seit Juli 2015 rund 500 Menschen ums Leben, die nicht als Kämpfer identifiziert wurden und unter denen die meisten Zivilisten gewesen sein sollen. Die Türkei geht seit Monaten mit schwerem Militär gegen die verbotene PKK, kurdische Gruppen und die linke Opposition in der Südosttürkei vor. In mehreren Bezirken galten wochenlang Ausgangssperren. Zurzeit gelten Ausgehverbote in den Städten Sirnak, Nusaybin und Yüksekova. Kritiker erheben schwere Vorwürfe gegen das Regime in Ankara, von Kriegsverbrechen ist die Rede. Agenturen/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.