Senk ju vor träwelling
Eine Zeitung, zwei Leben, sieben Jahrzehnte: Ein ND/nd-Jubiläumsheft über Journalismus vor und nach der Wende
Wie schreibt man einen Jubiläumstext über eine Zeitung, die so eine Biografie hat? Man geht ins Archiv – und bleibt dort sehr lange. Auf vergilbtem Papier ist dort eine Geschichte aufbewahrt, die von großen Widersprüchen, vielen Brüchen, schweren Fehlern und beharrlicher Hoffnung erzählt. Eine Geschichte, die in den teils schroffen, groben Rastern heutiger Erinnerung selten vorkommt. Eine Vergangenheit, in der mehr steckt als eine funktionärshörige Parteizeitung und ein spät selbst befreites Blatt.
Wir schauen zurück – und nach vorn. Auf eine Zeitung, zwei Leben und sieben Jahrzehnte. Und wir machen weiter. Wenn Sie wollen: noch 70 Jahre. Die Sonderausgabe gibt es am Samstag exklusiv für unsere AbonnentInnen. Ab Dienstag können Sie das 56-seitige Heft auch am Kiosk kaufen. Für 2,50 Euro. Mehr Infos gibt es unter dasND.de/nd70
Die Rückkehr der Arbeiter
Tom Strohschneider über politisches Erbe, journalistischen Anspruch und Titelseiten als Spiegel des Selbstverständnisses
Blaue, gläserne Blume
Aus dem Westen ins »Zentralorgan«. Regina Stötzel über die geheimnisvolle Welt des Ostens und das »nd«
Wie man sieben Bundesregierungen überlebt
Nach der Wende zurück zum »Zentralorgan«: Gabi Oertel über den Willen zum Widerstand
Vielleicht »Nueva Alemania«
Wie »Neues Deutschland« zu seinem Namen kam, ist bis heute noch nicht ganz geklärt. Von Tom Strohschneider
»Wer sich hat Anweisungen erteilen lassen …«
Der sollte nicht auf die Anweiser schimpfen, sagt Klaus Huhn, der 1946 bei der Gründung des »ND« dabei war. Ein Gespräch über Journalismus im kriegszerstörten Berlin, Sport und Politik in der DDR - und über 300 Dollar, mit denen ein Chefredakteur dann doch kein Tipp-Ex kaufte
Rohrpost, Giftschrank, klarer Kopf
Eine Zeitung, zwei Leben - und 33 ultimative Wahrheiten über das »Zentralorgan«
Da waren es nur noch 117
Wie ein ND-Kommentar zum Abbruch diplomatischer Beziehungen führte. Claus Dümde über eine Zeitung, die unfreiwillig Weltpolitik machte
PR im Auftrag der SED
Ein Gespräch mit der Kommunikationswissenschaftlerin Anke Fiedler über Einflussnahme der SED auf die Zeitungsarbeit
Jeder Gedankenaustausch ein kleiner Hochverrat
Als Ostdeutscher im Gespräch mit Westjournalisten: Friedrich Schorlemmer über das deutsch-deutsche Pressewesen - und die Korrespondentin Marlies Menge
Standorte für Standpunkte
Ein kleiner Streifzug durch die lange Umzugsgeschichte von »ND« und »nd« in Berlin. Von Maria Jordan und Nicolas Šustr
Befreit Euch nur weiter
Wir Westlinken vom »Arbeiterkampf« - und wie das alte »ND« einmal einen ganz ganz ernsten Vorschlag als »Karnevalsscherz« abtat. Von Jürgen Reents
Hetzschrift Neues Deutschland
Als die SED einmal die Herzen der Massen erobern wollte: Vor 28 Jahren brachte ein falsches »ND« nicht nur das echte Zentralorgan in Verlegenheit. Von Vincent Körner
Die lieben KollegInnen
Reformistisch, konformistisch, linksextrem, langweilig, ironisch, ostmiefig: Was andere gern über »neues deutschland« sagen, amüsiert mitunter die Chefredaktion
Auch die Prawda ist noch da
Was wurde eigentlich aus den »Bruderzeitungen«? Drei kleine Korrespondenzen
Eine Million bis Silvester
Wolfgang Spickermann über das schwierige Jahr 1991, die einzige deutsche Tageszeitung unter direkter Regierungsaufsicht und die Solidarität von Lesern
101 und 24
Ein Besuch bei unserer ältesten Leserin – und warum man 77 Jahre jünger auch das »nd« liest. Von Christin Odoj
Dagegenhalten?!
Velten Schäfer über linkes Schreiben und die »Lügenpresse«
Heute lacht keiner mehr
Die demokratische Öffentlichkeit wird ökonomisch permaent geschwächt. Journalismus verdient öffentliche Förderung. Wolfgang Storz über linke Medien in der Medienkrise
EUres publica
Katja Herzberg über eine bessere EU – und was die europäische Öffentlichkeit damit zu tun hat
Kopfhörer für die Augen
Und morgen? Lorenz Matzat über Virtual Reality und die Zukunft des Journalismus
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
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