UN-Tribunal in Den Haag spricht serbischen Nationalisten frei
Vojislav Seselj sei Schuld an Kriegsverbrechen nicht nachzuweisen
Den Haag. Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hat den serbischen Nationalisten Vojislav Seselj in Abwesenheit freigesprochen. Seine Schuld an Kriegsverbrechen im Bürgerkrieg im damaligen Jugoslawien Anfang der 1990er-Jahre sei nicht erwiesen, urteilten die Richter. 2003 wurde vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag Anklage gegen Šešelj erhoben, der Prozess begann am 27. November 2006.
Seit seiner Gründung vor über 20 Jahren hat das UN-Kriegsverbrechertribunal zum früheren Jugoslawien in Den Haag 161 Personen angeklagt. 80 wurden verurteilt. Gegen 12 Personen laufen noch Verfahren.
Ein Prozess gegen zwei Angeklagte musste neu geführt werden: gegen Seselj und gegen den serbischen Ex-General Ratko Mladicm der wegen des Völkermordes in Srebrenica vor Gericht steht. Das Urteil über Mladicm wird für nächstes Jahr erwartet.
Der ehemalige kroatische Serbenführer Goran Hadzic war 2011 als letzter Gesuchter des Tribunals festgenommen worden. Der Prozess wurde wegen Krankheit des Angeklagten ausgesetzt. Agenturen/nd
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