Sanders punktet überraschend gegen Clinton in Nevada
Demokratischer Sozialist moblisiert mehr Anhänger bei lokalem Konvent - das könnte ihm mehr Stimmen als für Clinton im Staat sichern
Las Vegas. Der Wahlkampftross war längst weitergezogen, in Nevada fand der demokratische Caucus bereits im Februar statt. Nun könnte sich das Wahlergebnis dort aber noch entscheidend drehen: Hillary Clinton hatte damals zwar mehr Stimmen als Bernie Sanders geholt – anhand des Abstimmungsergebnisses wurden aber nur 23 der 45 zu vergebenden Stimmen auf die beiden Kandidaten aufgeteilt. Nach der Clark County Democratic Convention in Nevada hat jedoch Sanders nun die Chance, insgesamt mehr Stimmen aus dem westlichen Bundesstaat zu bekommen, berichtet »KTNV«.
Das Prozedere ist langwierig und dabei etwas kompliziert: Die verbleibenden 12 Wahlmänner/-frauen sowie acht sogenannte Superdelegierte werden auf einem Parteikonvent im Mai bestimmt. Die Delegierten hierfür werden auf lokalen Konvents bestimmt – wie bei jener Clark County Democratic Convention. Dort gelang es Sanders, eine Mehrheit für sich zu gewinnen: 2964 Menschen stimmten für Sanders, nur 2386 für Clinton. Damit wird aus diesem County eine Delegation im Mai entsandt, die mehrheitlich pro Sanders eingestellt ist. Das Lager des demokratischen Sozialisten ist sich sicher, auch in anderen Countys mehr Anhänger mobilisieren zu können – und so schlussendlich das Caucus-Ergebnis vom Februar sogar noch zu drehen: »Das bedeutet, wir haben Nevada gewonnen«, kommentierte Sanders’ Kampagnen-Direktor in Nevada, Joan Kato, gegenüber »KNTV« schon recht optimistisch.
Ob Sanders auch in den anderen Countys mehr Anhänger als die ehemalige Außenministerin Clinton mobilisieren kann, bleibt noch abzuwarten. Die Mobilisierungsfähigkeit des Sanders-Lager bleibt jedenfalls groß – und könnte ihm eine Mehrheit der Delegierten in einem schon verloren geglaubten Staat sichern.
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