Gericht erlaubt Anbau von Hanf
Kranke dürfen Cannabis zu Hause züchten / Drogenstudie vorgelegt
Leipzig. Das Bundesverwaltungsgericht hat erstmalig einem Schwerkranken den Anbau von Cannabis zu Hause erlaubt. Wenn keine andere Therapiemöglichkeit zur Verfügung stünde, müsse einem Patienten so der Zugang zu Cannabis ermöglicht werden, entschieden die Bundesrichter am Mittwoch in Leipzig. Damit hatte die Klage eines an Multipler Sklerose leidenden Mannes in dritter und letzter Instanz Erfolg. Der 52-Jährige lindert die Symptome seiner Krankheit seit vielen Jahren durch den Konsum von Cannabis. Die Pflanzen baut er zu Hause an. Weil das nicht legal ist, kämpfte er für eine Ausnahmegenehmigung.
Unterdessen haben die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die neue Drogenaffinitätsstudie in Berlin vorgelegt. Das Ergebnis: Noch nie haben so wenige Jugendliche geraucht wie im vorigen Jahr. Nur noch 7,8 Prozent der 12- bis 17-Jährigen greifen zur Zigarette. Das ist der niedrigste Stand seit den ersten Vergleichsstudien der Bundeszentrale in den 1970er Jahren. Unter den 18- bis 25-Jährigen liegt die Raucherquote bei rund 26 Prozent und ist ebenfalls seit Jahren rückläufig.
Auch der regelmäßige Alkoholkonsum nimmt laut der Untersuchung ab. Im vorigen Jahr hat jeder zehnte Jugendliche und jeder dritte junge Erwachsene einmal in der Woche und damit regelmäßig Alkohol getrunken. Agenturen/nd Seiten 4 und 6
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.