Kohleförderer Peabody ist insolvent
US-Unternehmen beantragt Gläubigerschutz
Washington. Der größte Kohleförderer der USA, Peabody Energy, hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen beantragte Gläubigerschutz, wie es am Mittwoch mitteilte. Der Schritt war schon seit längerem erwartet worden, nachdem Peabody im vergangenen Jahr einen Milliardenverlust eingefahren hatte.
Unter Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts kann ein Unternehmen umgebaut werden und mit seinen Gläubigern neu verhandeln. Peabody äußerte die Erwartung, alle seine Minen und Verwaltungseinrichtungen während des Umstrukturierungsprozesses weiter betreiben zu können.
Mitte März hatte der Kohleförderer mitgeteilt, dass er Zinsen in Höhe von 71,1 Millionen Dollar (64 Millionen Euro) für einen Kredit nicht zahlen könne und deshalb möglicherweise eine Insolvenz bevorstehe. Das Unternehmen wurde durch das weltweite Sinken des Kohlepreises sowie den Rückgang seiner Absätze schwer getroffen. Der Verlust im vergangenen Jahr betrug rund zwei Milliarden Dollar. Die Aktien des Unternehmens büßten im Jahr 2015 bereits 97 Prozent an Wert ein.
Im vergangenen August hatte der Kohleproduzent Alpha Natural Resources Insolvenz angemeldet, im Januar 2016 erklärte der zweitgrößte US-Kohleförderer, Arch Coal, den Bankrott. Die Branche steckt in der Krise: Aufgrund der weltweit schwachen Konjunktur gibt es ein Überangebot, was die Preise drückt. Viele Abnehmer wie Energieerzeuger oder Stahlwerke wechseln zudem zu umweltfreundlicheren Alternativen wie Erdgas. AFP/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.