Kohls Mauer
Personalie: Maike Kohl-Richter ist Gattin und Sprachrohr des Altbundeskanzlers
Wer spricht eigentlich wirklich, wenn angeblich Helmut Kohl Ungarns Regierungschef Viktor Orbán lobt? Ist es Kohl selbst, der diesen Affront gegen Kanzlerin Angela Merkel erzeugte, indem er den Besuch Orbáns bei sich zu Hause in Ludwigshafen am Dienstag initiierte? Darüber können wir nur spekulieren. Fakt ist: Kohl ist 86 Jahre alt und schwer krank. Zwischen ihm und der Öffentlichkeit steht eine Mauer mit Namen Maike Kohl-Richter (52).
Heribert Schwan, einst Kohls Ghostwriter, beschrieb die Ehefrau des greisen Altkanzlers als »geradezu deutschnational«. Sie erstrebe die Deutungshoheit über Kohls Leben, wobei sie es mit der Wahrheit nicht immer sehr genau nehme. Helmut Kohl - war es Kohl? - bezeichnete den Journalisten als »verrückt«. Maike Kohl-Richter ist Ökonomin. Der Berufsweg führte die Siegerländerin 1994 ins Kanzleramt. »Ihr Schwärmen für Kohl fiel auf«, vermerkte die »FAZ«. Nach Kohls Wahlniederlage 1998 diente sie dem scheinbar neuen starken Mann der Union, Friedrich Merz, bis er die Aufklärung von Kohls Spendenaffäre anmahnte. 2008 heiratete sie ihren Helmut.
Kohl-Richter bevormunde ihren Mann, gefährde sein geistiges Erbe und führe sich wie die »Propagandaabteilung« Kohls auf. Das behaupten zumindest die beiden Söhne Kohls aus erster Ehe. Doch Kohl - war es Kohl? - hat den Kontakt zu Peter und Walter längst abgebrochen. Der »Spiegel« warf Kohls zweiter Gattin »Anmaßung ohne Amt« vor. Doch Kohl liest das Magazin ohnehin nicht.
Kohl und die Frauen seines Lebens hatten es nicht immer leicht miteinander. Seine erste Gattin Hannelore beging Suizid, seine zweite, Maike, schirmt ihn ab. Jene Frau, die er einst »mein Mädchen« nannte, zersägte seinen Stuhl und wurde selbst Kanzlerin. Nun behauptete auch noch eine gewisse Beatrice H. in der Boulevardpresse, in den 80er Jahren eine Beziehung mit dem »Kanzler der Einheit« geführt zu haben. Diese soll, so viel verschwitztes Detail muss sein, angeblich in einer Sauna ihren Anfang genommen haben. Immerhin schweigt Kohls langjährige »Büroleiterin« Juliane Weber wie ein Kavalier.
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