Wegen Zika: Experten fordern Verschiebung von Olympia
Ärzte und Wissenschaftler aus zahlreichen Ländern sehen Gefahr der weltweiten Ausbreitung des Virus
Berlin. 150 internationale Experten haben eine Verschiebung oder Verlegung der Olympischen Spiele wegen des Zika-Virus gefordert. Die Spiele wie geplant ab Anfang August in Rio de Janeiro abzuhalten, wäre »unverantwortlich«, heißt es einem offenen Brief vom Freitag, den Ärzte und Wissenschaftler aus zahlreichen Ländern unterschrieben haben. Es bestehe die große Gefahr, dass sich die in Brasilien grassierende gefährliche Variante des Virus weltweit verbreite.
Das Virus kann bei Babys Mikrozephalie - einen abnormal kleinen Kopf und damit einhergehende schwere Hirnschäden - auslösen und wird bei Erwachsenen unter anderem mit der seltenen Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syndrom in Verbindung gebracht. Seit dem vergangenen Jahr wurden in Brasilien fast 1300 Babies mit Mikrozephalie geboren.
Bereits im Februar hatte Brasilien Schwangeren wegen der Gefahr einer Ansteckung mit dem Zika-Virus von dem Besuch der Olympischen Spiele abgeraten. Für alle anderen Gäste bestehe aber keine Gefahr, hieß es damals. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte wegen der rasanten Ausbreitung des Zika-Virus einen »weltweiten Gesundheitsnotstand« ausgerufen.
Derzeit grassiert das von Stechmücken übertragene Virus vor allem in Süd- und Mittelamerika. Durch die schätzungsweise 500.000 Besucher der Olympischen Spiele könne sich das Virus auch in Asien und Afrika ausbreiten, warnten die Wissenschaftler in ihrem offenen Brief. Agenturen/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.