Ermittlungen gegen Winterkorn

Ex-VW-Chef unter Verdacht der Marktmanipulation

  • Lesedauer: 1 Min.

Wolfsburg. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt im Abgasskandal wegen des Verdachts der Marktmanipulation gegen den zurückgetretenen VW-Konzernchef Martin Winterkorn. Das teilte die Behörde am Montag in Braunschweig mit. Zudem stehe eine weitere Person im Fokus, zu deren Identität die Staatsanwaltschaft aber keine Angaben machte. Nach dpa-Informationen handelt es sich um VW-Markenchef Herbert Diess

Bei den Ermittlungen gehe es um den Vorwurf, dass VW die Finanzwelt womöglich zu spät über die Affäre informiert habe. Dieser Verdacht richte sich auch gegen ein weiteres damaliges Vorstandsmitglied, erklärte die Behörde. Ob es sich dabei um ein amtierendes oder ehemaliges Vorstandsmitglied handele, wollte Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe nicht sagen. Er verwies auf Persönlichkeitsrechte. Winterkorn als eine Person der Zeitgeschichte erlaube allerdings die Nennung des Namens.

Laut der Mitteilung handelt es sich beim zweiten Ex-Vorstand nicht um den aktuellen VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, der beim Ausbruch der Affäre Finanzvorstand war und zu dessen damaligem Ressort Mitteilungen an die Finanzwelt auch fallen.

Ziehe sagte, er könne nicht absehen, wie lange das Ermittlungsverfahren dauere. Die Staatsanwaltschaft betonte: »Ob sich der genannte Anfangsverdacht verdichtet oder entkräften lässt, hängt vom Ergebnis der erforderlichen weiteren Ermittlungen ab.« Es gelte die Unschuldsvermutung. dpa/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.