Grüne wollen Subventionen für Diesel streichen

Hofreiter: Förderung längst nicht mehr zu rechtfertigen / Auch Frankreich will Steuervorteile kippen / Automobilverband warnt vor vorzeitigen Ausstieg aus der Technologie

  • Lesedauer: 2 Min.

Düsseldorf. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat die sofortige Abschaffung der Steuer-Begünstigungen für Diesel-Kraftstoff gefordert. »Die Dieselsubventionierung ist längst nicht mehr zu rechtfertigen«, sagte Hofreiter der in Düsseldorf erscheinenden »Rheinischen Post«. Die Bundesregierung müsse »den Autokonzernen beim Umbruch helfen und klare Signale senden - für klimafreundlichere Mobilität, eine starke deutsche Automobilindustrie und sichere Arbeitsplätze«.

Derzeit halte die Regierung »eine Technologie am Leben, die die Gesundheit der Menschen massiv gefährdet«, kritisierte der Grünen-Politiker. Hofreiter begrüßte Überlegungen des VW-Konzerns, aus der Dieseltechnologie auszusteigen. »Der Ausstieg aus der Dieseltechnologie kann der Einstieg in die Zukunft von VW sein«, sagte er. Diesel-Fahrzeuge finden in Deutschland steigenden Absatz. Zuletzt wurden beinahe sechs Prozent mehr Diesel-Pkw neu angemeldet als im Vorjahr. Damit stellten Autos mit dieser Antriebsart insgesamt 47 Prozent aller Neuzulassungen.

Der Automobil-Branchenverband VDA warnte dagegen vor einem verfrühten Ausstieg aus der Diesel-Technologie. »Der Diesel ist als Brückentechnologie unverzichtbar. Ein politisch erzwungenes Ende des Dieselmotors wäre klima- und industriepolitisch kontraproduktiv«, sagte Matthias Wissmann, Präsident des VDA, der »Rheinischen Post«. Besonders die »moderne Euro-6-Diesel« sei ein Treiber bei der Einhaltung der Klimaziele.

Auch in Frankreich gibt es eine Debatte über die Abschaffung der Diesel-Vergünstigungen. Die Pariser Regierung will Steuervorteile beim Kauf dieselbetriebener Firmenfahrzeuge streichen. Die bislang gewährten Nachlässe bei der Mehrwertsteuer sollten binnen drei Jahren »abgebaut« werden, sagte Umwelt- und Energieministerin Ségolène Royal am Dienstag in Paris. Die Vorteile für Diesel-Firmenfahrzeuge seien »nicht mehr zu rechtfertigen«.

Dieselautos sind in Frankreich besonders beliebt, auch weil es dort gleich mehrere steuerliche Begünstigungen gibt. Die Steuervorteile sind aber wegen der krebserregenden Wirkung von Dieselabgasen zunehmend umstritten. Derzeit werden bereits die Steuern auf die Treibstoffe Diesel und Benzin angeglichen. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.