Zwei Turnierfavoriten: DFB-Elf souverän - Belgien auch

Unser Newsblog zum Turnier +++ Die Achtelfinalspiele am Sonntag: Frankreich - Irland 2:1, Deutschland - Slowakei 3:0, Ungarn - Belgien 0:4

  • Lesedauer: 7 Min.
Nach Gastgeber Frankreich ist jetzt die Weltmeistermannschaft ins Viertelfinale eingezogen - die Gegner aus der Slowakei stellten keine Hürde für die DFB-Elf dar, während Frankreich gegen Irland lange zurücklag.

Update 22.50 Uhr: Belgien schlägt Ungarn »nur« mit 4:0 und trifft jetzt auf Wales
Die belgische Fußball-Nationalmannschaft hat das Viertelfinale der Europameisterschaft sicher erreicht. In der Runde der besten 16 Teams besiegten die als Geheimfavoriten gehandelten Roten Teufel am Sonntagabend die Überraschungs-Mannschaft aus Ungarn klar mit 4:0 (1:0). Vor 28 921 Zuschauern in Toulouse erzielten Toby Alderweireld (10. Minute), Michy Batshuayi(78.), Eden Hazard (79.) und Yannick Carrasco (90.+1) die Tore für die Belgier, die in der nächsten Runde am 1. Juli (21.00 Uhr) in Lille auf Wales treffen. Für die Ungarn mit dem deutschen Erfolgstrainer Bernd Storck ist die EM-Reise hingegen nach der ersten Turnier-Niederlage beendet.

Toby Alderweireld (10.) köpfte die Belgier nach Freistoß von Kevin De Bruyne in Führung. Michy Batshuayi (78.), Eden Hazard (79.) und Yannick Carrasco (90.+1) stellten den Endstand her. Das Duell gegen die Waliser um 100-Millionen-Mann Gareth Bale findet am kommenden Freitag (1. Juli, 21.00 Uhr) in Lille statt.

Update 21.50 Uhr: Der Älteste liegt zurück
Der ehemalige Bundesliga-Torhüter Gabor Kiraly hat seinen Rekord als ältester Spieler der EM-Geschichte weiter ausgebaut. Im Achtelfinale der ungarischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Belgien am Sonntag in Toulouse war der Keeper 40 Jahre, 2 Monate und 25 Tage alt. Zweiter im Ranking ist der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (39 Jahre, 2 Monate und 30 Tage). Zur Halbzeit liegt Ungarn mit 0:1 gegen Belgien hinten.

Update 19.55 Uhr: DFB-Auswahl gewinnt gegen Slowakei überlegen mit 3:0
Weltmeister Deutschland steht nach einer überzeugenden Vorstellung im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft. Die DFB-Auswahl gewann am Sonntag in Lille ihr Achtelfinalspiel gegen die Slowakei durch Tore von Jérôme Boateng in der 8. Minute, Mario Gomez (43.) und Julian Draxler (63.) mit 3:0 (2:0). In der nächsten Runde trifft die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw entweder auf Italien oder Titelverteidiger Spanien, die sich am Montag in Saint-Denis gegenüberstehen.

Update 17.05 Uhr: Griezmann führt Frankreich ins EM-Viertelfinale - 2:1 gegen Irland
Antoine Griezmann hat Gastgeber Frankreich ins EM-Viertelfinale geführt. Der Mittelfeldstar von Atlético Madrid erzielte am Sonntag in Lyon beide Tore zum 2:1 (0:1) gegen Irland. Damit trifft Frankreich am kommenden Sonntag in der nächsten Runde auf den Sieger der Begegnung zwischen England und Island. Die Iren waren vor 56 279 Zuschauern in Lyon per Foulelfmeter durch Robbie Brady (2.) in Führung gegangen, was zugleich das zweitschnellste Tor der EM-Historie war. Doch Griezmann drehte innerhalb von drei Minuten das Spiel (58. und 61.).

Update 15.50 Uhr: Irland startet mit zweitschnellstem Tor der EM-Geschichte gegen Frankreich
Das Elfmeter-Tor des Iren Robbie Brady zur 1:0-Halbzeitführung im Achtelfinale gegen Gastgeber Frankreich am Sonntag in Lyon ist das zweitschnellste Tor der EM-Geschichte. Den Rekord hält weiterhin der Russe Dmitri Kiritschenko, der 2004 beim 2:1-Sieg in der Vorrunde gegen Griechenland nach 67 Sekunden traf.

Die Nordiren wären gern im Turnier geblieben: im Turnier, in Frankreich – und mehr: »Remain!« In verschiedensten Versionen sangen die Fans über das »Bleiben«. Natürlich war der Brexit Thema auf den Tribünen. Aber es hat ihnen in Frankreich auch wirklich gut gefallen. Ob Paris, Nizza oder Lyon – die zahlreichen Anhänger eroberten jede Stadt und die Herzen der Einwohner. Battle of Britain II – so werden Duelle zwischen Wales und Nordirland in Großbritannien genannt – seit Donnerstag hat diese Bezeichnung eine neue Dimension. »We voted remain, we voted remain, we aren't stupid, we voted remain.« Diese Zeilen schmetterten die nordirischen Fans ihrem sportlichen Widersacher entgegen, hörte unser Reporter Alxeander Ludewig am Sonnabend im Pariser Prinzenpark.

Wer spielt heute gegen wen?

Es war eine der größten Ungerechtigkeiten der jüngeren Fußball-Geschichte. In der 103. Minute des Playoff-Rückspiels zwischen Frankreich und Irland legt sich Thierry Henry den Ball klar mit der Hand vor, passt zu William Gallas, der den Ausgleich erzielt. Frankreich löst an jenem 18. November 2009 durch das 1:1 das Ticket zur WM, Irland muss zuschauen. Rund sieben Jahre später kommt es im EM-Achtelfinale zum brisanten Wiedersehen der beiden Teams. Gedanken an eine Revanche schieben die Iren beiseite. »Wir haben beschlossen, das zu vergessen«, sagt Irlands Trainer Martin O'Neill. Auch die Franzosen wollen nicht mehr in die Vergangenheit schauen, stattdessen auf sportliche Art das Weiterkommen schaffen. Beide Mannschaften treffen um 15 Uhr in Lyon aufeinander.

Ein Sieg gegen die Außenseiter aus der Slowakei ist bei der DFB-Elf fest eingeplant. Aber: Das Team um den Neapel-Star Marek Hamsik hat erst vor vier Wochen die DFB-Auswahl in einem Testspiel in Augsburg 3:1 besiegt. Damals stand allerdings eine bessere deutsche B-Elf auf dem Platz. Vor dem erneuten Aufeinandertreffen sorgte Bundestrainer Joachim Löw für Klarheit: Abwehrchef Jérôme Boateng kann nach seiner Wadenblessur spielen. Der Münchner war bislang ein Garant dafür, dass Deutschland noch ohne Gegentor ist. Löw schloss Personaländerungen nicht aus. Die DFB-Elf dürfte aber um 18 Uhr in Lille mit der Formation aus dem letzten Gruppenspiel gegen Nordirland (1:0) auflaufen.

So richtig auf Touren sind die als Mitfavorit ins Turnier gegangenen Belgier noch nicht. Insbesondere die hoch veranlagten Offensivstars Kevin De Bruyne und Eden Hazard wurden bislang den Ansprüchen nicht gerecht. Gegen Ungarn darf sich die Mannschaft von Trainer Marc Wilmots keinen Ausrutscher erlauben, sonst ist der Titeltraum dahin. Die Roten Teufel müssen sich dabei ab 21 Uhr in Toulouse in Acht nehmen. Ungarn ist eine der positiven EM-Überraschungen und setzte sich in Gruppe F als Erster durch. Das deutsche Trainergespann Bernd Storck/Andreas Möller hat die Magyaren bei ihrer ersten EM-Teilnahme seit 1972 optimal eingestellt.

EM-Splitter

Teammanager Michael O'Neill hat nach dem Achtelfinal-Aus der nordirischen Nationalmannschaft bei der EM gegen Wales das andauernde Ignorieren von Fanliebling Will Grigg verteidigt. »Um ehrlich zu sein: Er war als Stürmer bei uns nur vierte Wahl«, sagte O'Neill am Samstag nach der Niederlage im Pariser Prinzenpark. Stürmer Grigg, der wegen des Fansongs »Will Grigg's on fire« (hier auf Youtube zu sehen und zu hören) bei der EURO in aller Munde ist, spielte in keinem der vier Begegnungen der Nordiren auch nur eine Sekunde. »Es tut mir leid für ihn«, sagte O'Neill über den 24-Jährigen, »er hat eine großartige Zukunft vor sich. Aber ich stelle meine Mannschaft nicht nach den Wünschen der Fans auf.«

Die EM ist für ihn vorbei, das Interesse an ihm war dennoch riesig: Der Schweizer Fußball-Nationalspieler Breel Embolo wechselt wie erwartet zum Bundesligisten FC Schalke 04. Das gaben die Gelsenkirchener am Sonntag auf ihrer Mitgliederversammlung in der Veltins-Arena bekannt. Der 19-jährige Angreifer vom FC Basel erhält bei den Schalkern einen bis 30. Juni 2021 datierten Fünfjahresvertrag. Über die Ablösemodalitäten vereinbarten beide Vereine Stillschweigen. Laut Medienberichten soll die Ablösesumme zwischen 20 und 25 Millionen Euro liegen. Auch die Ligakontrahenten VfL Wolfsburg und RB Leipzig hatten um den Jungstar, der am Samstag bei der EM in Frankreich mit der Schweiz im Achtelfinale gegen Polen ausgeschieden war, gebuhlt.

Wer oder was fehlt?

Die russische Fußball-Verband RFS muss für die Heim-WM 2018 einen neuen Trainer suchen. Nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der EM in Frankreich wird Nationaltrainer Leonid Sluzki die Sbornaja nicht weiter betreuen. Das teilte der russische Sportminister Witali Mutko am Samstag der Nachrichtenagentur TASS mit. »Wir haben vereinbart, dass er die russische Mannschaft verlassen wird. Leonid denkt, dass es nicht wirklich sein Ding ist, eine Nationalmannschaft zu trainieren. Es ist eine bewusste Entscheidung«, sagte Mutko. Sluzki werde sich ganz auf den Verein konzentrieren, so Mutko. Er stünde der Nationalmannschaft aber weiterhin als Ratgeber zur Verfügung. Sluzki besitzt bei ZSKA Moskau noch einen Vertrag bis Juni 2019. Russland war nach einem Unentschieden gegen England (1:1) und Niederlagen gegen die Slowakei (1:2) und Wales (0:3) bei der EM als Letzter der Gruppe B ausgeschieden. Agenturen/nd

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