Schweres Zugunglück in Italien
Frontalzusammenstoß in der Nähe der Stadt Bari fordert mindestens 20 Opfer
Die Waggons sind vollkommen verkeilt, entgleist, zerstört. Eines der schwersten Zugunglücke in Italien schockiert das Land.
Rom. Mindestens 20 Menschen sind beim Frontalzusammenstoß zweier Züge in Süditalien umgekommen. Mindestens vier schwebten in Lebensgefahr, sagte der Vizepräsident der Region Apulien, Antonio Nunziante. Dutzende wurden bei einem der schwersten Zugunglücke in dem Land verletzt, darunter ein Kleinkind, das lebend aus den Trümmern geborgen wurde. Die Regionalzüge waren am Vormittag nördlich der Stadt Bari auf eingleisiger Strecke zwischen Corato und Andria zusammengestoßen.
Der Unfall erinnert an das Zugunglück im bayerischen Bad Aibling, bei dem im Februar zwölf Menschen gestorben waren. Auf der eingleisigen Strecke zwischen Rosenheim und Holzkirchen waren zwei Nahverkehrszüge frontal ineinander gerast.
Auf Bildern aus Italien war zu sehen, wie die beiden Züge auf offener Strecke vollkommen verkeilt und einige Waggons total zerstört sind. »Es gibt viele Tote«, sagte der Chef der Einsatzkräfte, Riccardo Zingaro. Medien berichteten, dass zahlreiche Menschen lange in den Trümmern gefangen waren. Der Unfallort zwischen Bäumen und am Rande eines Ackers sei nicht leicht zu erreichen.
Unbestätigten Berichten zufolge waren viele Studenten und Pendler im Regionalzug, der vom privaten Unternehmen Ferrotramviaria betrieben wird. Beide Züge hatten vier Wagen, von denen jeweils zwei schwer beschädigt wurden.Was zum Unglück geführt hatte, musste noch ermittelt werden. Menschliches Versagen wurde nicht ausgeschlossen. Zum Unglückszeitpunkt gegen 11.30 Uhr herrschte gutes Wetter. Italiens Premier Matteo Renzi verlangte schnelle Aufklärung und kündigte einen Besuch am Unglücksort an. dpa/nd
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