Maßnahmen zum Schutz des Hauses
Einbruchschutz zur Urlaubszeit
Allein 2015 passierte es über 167 000-mal in Deutschland: Einbrecher drangen in ein Haus oder eine Wohnung ein und verursachten dabei einen Gesamtschaden von rund 441 Millionen Euro. Gerade wenn diese in der Urlaubszeit über mehrere Wochen unbewohnt sind, ist die Gefahr groß.
Ein Großteil der Haus- und Wohnungseinbrüche ist mit relativ einfachen Mitteln zu verhindern. Die Täter arbeiten nämlich unter hohem Zeitdruck. Um ungesicherte Fenster und Türen aufzubrechen, reichen den Eindringlingen meist einfache Werkzeuge wie Schraubenzieher oder Zange. Stoßen sie dagegen auf Widerstand, geben sie oft in kürzester Zeit auf. Laut Kripostatistik scheitern über 42 Prozent durch vorhandene Sicherungen. Einbruchschutz macht sich also bezahlt, denn Einbrecher meiden offensichtlich geschützte Häuser.
Die Menschen müssen darüber informiert werden, wie sie sich besser vor Einbrechern schützen können. Die deutschen Versicherer unterstützen deshalb seit dem Jahr 2012 die bundesweite Öffentlichkeitskampagne K-Einbruch, die von der Polizei ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, die Bevölkerung für eine eigenverantwortliche Einbruchsvorsorge zu sensibilisieren, um damit letztlich einen Rückgang der Einbruchskriminalität zu bewirken.
Mehr Informationen bietet die Kampagnen-Seite www.k-einbruch.de
Dabei gibt es ein paar Schwachpunkte, die Eigenheimbesitzer besonders beachten sollten.
Schwachpunkte Haustür und Fenster
Im Eingangsbereich schützt eine einbruchhemmende Haustür. Ältere Türen lassen sich mit einem »einbruchsicheren« Schloss mit Sicherheits-Profilzylindern, Schutzbeschlägen und zusätzlicher Zylinderabdeckung nachrüsten. Dafür ist mit Kosten ab 250 Euro zu rechnen.
Fenster gibt es ebenfalls mit Schlössern, die dem Einbrecher sein übles Handwerk erschweren. Herkömmliche Modelle lassen sich mit verschließbaren Fenstergriffen und einer abschließbaren Fenstersicherung nachrüsten - diese gibt es bereits ab 10 Euro. Aber auch Pilzzapfenbeschläge, Bandsicherungen und Fensterstangenverriegelungen erhöhen die Sicherheit. Die Kosten pro Fenster betragen meist zwischen 200 bis 300 Euro. Rollläden sind ein zusätzlicher Schutz, sofern sie mit einem Sperrstift oder einem massiven Riegelbolzen gegen unbefugtes Hochschieben oder Herausziehen geschützt sind. Beides gibt es für unter 50 Euro.
Schwachpunkt Kellereingang
Kellereingänge müssen mit der gleichen Sorgfalt gesichert werden wie die Haustür. Hier bieten sich neben Scharnierseitensicherungen auch massivere Maßnahmen wie Querriegelschlösser an. Die Kosten variieren von 200 bis 500 Euro. Gitterrostsicherungen verhindern das Abheben der Roste von den Kellerschächten. Kosten: keine 30 Euro pro Schacht.
Schwachpunkt Terrasse und Balkon
Terrassen- und Balkontüren erhalten mit einer Bandseitensicherung, einem Stangenschloss und einem abschließbaren Fenstergriff einen soliden Einbruchschutz. Das Einschlagen der Scheibe kann eine Einbruchschutzfolie verhindern. Eine Dreifach-Verglasung hilft doppelt - zur Sicherheit und zur Dämmung. Die Kosten für alle Maßnahmen betragen 500 Euro.
Gartenhäuschen auf dem Grundstück können ebenfalls die Neugier von Einbrechern wecken. Darum: Nicht unverschlossen lassen, sondern mindestens mit einem massiven Vorhängeschloss sichern. Das kostet maximal 30 Euro.
Ergänzend: Alarmanlage
Die Installation einer Alarmanlage ist keine Alternative zu mechanischen Schutzvorrichtungen, sondern erst als mögliche Ergänzung zu diesen sinnvoll. Durch Alarm aufgeschreckt, brechen die meisten Einbrecher ihr Vorhaben ab. Funklösungen lassen sich unkompliziert und relativ günstig ab 400 Euro nachrüsten. Ganze Alarmsysteme schlagen mit 7500 bis 15 000 Euro deutlich teurer zu Buche. Beim Kauf solcher Produkte sollte man grundsätzlich auf Prüfsiegel und Gütezeichen achten, z. B. DIN-Normen, VdS-geprüft, ift-Zertifizierung. Ebenso wichtig wie das Produkt selbst ist auch der fachgerechte Einbau. Die Montage sollte ein VdS-anerkannter Fachbetrieb durchführen.
Extra-Tipp
Für Maßnahmen zur Verbesserung des Einbruchsschutzes kann man die Förderungen der KfW nutzen. Pro Wohneinheit werden je nach Höhe der Investitionskosten mindestens 200 Euro bis maximal 1500 Euro bezuschusst. Der Mindestinvestitionsbetrag liegt bei 2000 Euro. Hierbei müssen die Anforderungen für förderbare Maßnahmen eingehalten werden.
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