Verletzte und Festnahmen bei Zusammenstößen in Armenien
Demonstranten zeigten ihre Unterstützung für radikale Regierungsgegner, die noch immer eine Polizeistation besetzt halten
Jerewan. Bei Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und Sicherheitskräften sind in der armenischen Hauptstadt Jerewan mehrere Menschen verletzt worden. Die Polizei habe Tränengas und Blendgranaten eingesetzt und zahlreiche Demonstranten festgenommen, meldeten am Mittwoch Medien aus der Südkaukasusrepublik. Zuvor seien aus der Menge heraus Steine und andere Gegenstände geworfen worden.
Mit der Kundgebung wollten die Demonstranten ihre Unterstützung für radikale Regierungsgegner zeigen, die seit vergangenem Sonntag ein Polizeigebäude in Jerewan besetzt halten. Sie fordern die Freilassung des inhaftierten Regierungsgegners Schirajr Sefiljan und den Rücktritt von Präsident Sersch Sargsjan.
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Bei dem Angriff auf die Polizeistation war am Sonntag ein Beamter getötet worden. Seitdem wurden mehrere Menschen bei Feuergefechten verletzt. Mindestens sechs Verletzte wurden in einem Krankenhaus behandelt. Die Bewaffneten ließen im Laufe des Tages drei ihrer Geiseln frei. Zuvor hatte es geheißen, sie hätten fünf Menschen in ihrer Gewalt.
Aktivisten der oppositionellen Gruppe »Steh auf, Armenien!« riefen zu Protesten gegen die Regierung auf. Dutzende Menschen zogen daraufhin vor das Operngebäude auf den Platz der Freiheit, der bei den Bewohnern der Hauptstadt vor allem für seine vielen Restaurants und Terrassen beliebt ist. Die Polizei ließ sie jedoch nicht in Richtung des Schauplatzes der noch immer laufenden Geiselnahme ziehen.
Örtlichen Medien zufolge sollen sich etwa 25 Geiselnehmer mit einer »großen Anzahl Waffen« seit Sonntagmorgen in dem Polizeirevier aufhalten. Die armenische Polizei erklärte ihre Forderungen für »unerfüllbar«. Zwischenzeitlich waren zahlreiche Menschen festgenommen worden. Bürgerrechtler kritisierten dies.
Sefiljan war am 20. Juni wegen illegalen Waffenbesitzes festgenommen worden. Er gilt als Galionsfigur der radikalen Gegner von Präsident Sargsjan in der früheren Sowjetrepublik. dpa/nd
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