Rio ohne russische Leichtathleten

Dopingurteil des Sportgerichtshofs CAS setzt das IOC unter Druck

  • Lesedauer: 1 Min.

Lausanne. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat am Donnerstag die vom Weltverband IAAF ausgesprochene Sperre gegen Russlands Leichtathleten bestätigt. Sie können mit Ausnahme zweier in den USA lebender Athleten somit nicht bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro starten, die in zwei Wochen beginnen werden. Die IAAF hatte den russischen Verband wegen massiver Dopingvergehen suspendiert, sperrte damit aber auch potenziell saubere Sportler.

Russland kritisierte das Gericht scharf. Sportminister Witali Mutko sprach von einem »politisch motivierten Urteil ohne rechtliche Grundlage«. Der CAS habe die Leichtathletik begraben, sagte Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa. »Eine kollektive Verantwortung ist kaum hinnehmbar«, fügte Regierungssprecher Dmitri Peskow hinzu. Ein Olympiaboykott werde aber nicht erwogen.

Mit dem Schiedsspruch wächst nun der Druck auf das Internationale Olympische Komitee, die gesamte russische Mannschaft von den Spielen auszuschließen. Der Ruf nach der kompletten Sperre war laut geworden, nachdem der von der Welt-Antidoping-Agentur beauftragte Ermittler Richard McLaren am Montag ein vom russischen Staat »geleitetes, kontrolliertes und überwachtes« Dopingbetrugssystem aufgedeckt hatte. Das IOC hatte zunächst das CAS-Urteil und damit die Überprüfung der Rechtmäßigkeit einer Kollektivstrafe abwarten wollen. ok Seiten 4 und 18

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.