Buh für Schäuble

Uwe Kalbe über den Regierungsstreit um die Rentenangleichung Ost

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 1 Min.

Die SPD-Minister der Bundesregierung können einem leid tun. Wie Eleven behandelt Wolfgang Schäuble sie und verweigert ihnen das Taschengeld, wenn er meint, dass sie es nicht richtig ausgeben. Finanzminister nehmen in jeder Regierung eine Sonderstellung ein, doch dieser eine besondere. Vizekanzler Sigmar Gabriel bringt ein Solidaritätsprogramm für die deutsche Bevölkerung zur Begleitung der Integrationsausgaben für Flüchtlinge ins Spiel, und Wolfgang Schäuble spricht von einer »erbarmungswürdigen Politik«. Manuela Schwesig, Familienministerin, stellt ein Familiengeld in Aussicht - Wolfgang Schäuble teilt mit, dies sei ökonomisch kontraproduktiv.

Nun also Andrea Nahles. Ihr Plan für die Rentenangleichung Ost an West ist nichts weniger als die Umsetzung eines Vorhabens im Koalitionsvertrag. Was Wolfgang Schäuble nicht davon abhält zu signalisieren, dies sei »keine prioritäre Maßnahme«. Dies lässt an Arroganz kaum zu wünschen übrig, denn ohne Bundesmittel kann es nicht gehen. Gleichwohl: Nicht immer muss man Schäubles Opfer bedauern. Der Gesetzesantrag will zwar die Renten angleichen, aber zugleich jenen Faktor abschaffen, der die Einkommen im Osten bei der Rentenberechnung höher bewertet. Damit würde eine Benachteiligung durch eine andere ersetzt, denn der Osten ist ein Niedriglohngebiet. Deshalb auch diesmal ein Buh für Schäuble: Prioritär ist das Problem allemal.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -