Keine Zeit für große Sprünge

Simon Poelchau meint: Angesichts der neuesten Konjunkturzahlen kann der Wirtschaftsflügel der Union sein Steuerkonzept gleich wieder einpacken

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Gute Konjunktur ist gleich guter Arbeitsmarkt ist gleich steigende Konsumausgaben ist gleich steigende Steuereinnahmen. So ungefähr lautet der wirtschaftliche Kreislauf, aus dem die Bundesregierung hofft, ewig schöpfen zu können. Doch was ist, wenn er mal nicht mehr so rund läuft?

Spätestens jetzt sollte sich der Wirtschaftsflügel der Union diese Frage stellen. Denn sein 30 Milliarden Euro schweres Steuersenkungspaket könnte angesichts der neuesten Konjunkturzahlen schnell wieder eingemottet werden. Nur noch um 0,4 Prozent ist die hiesige Wirtschaft im letzten Quartal gewachsen. Damit kann man als Haushaltspolitiker keine großen Sprünge machen. Und dabei hat sich der Brexit in diesen Zahlen noch gar nicht bemerkbar gemacht. Wenn das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU auf die hiesige Wirtschaft anfängt zu drücken, dann wird bald zur Debatte stehen, wie man den Staatshaushalt wieder aufpäppelt und nicht mehr, wie man Besserverdiener entlastet.

Höhere Einnahmen könnten da helfen. Steuersenkungen für untere Einkommen vielleicht auch. Denn die würden das Geld gleich wieder ausgeben und so die Konjunktur ankurbeln. Doch an so etwas denkt man bei der Union nicht. Dabei ist die Zeit der großen Sprünge wohl vorbei.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -