Werbung

Rücknahme zurückgenommen

Grit Gernhardt wundert sich über Ikeas Kundenstrategie

  • Grit Gernhardt
  • Lesedauer: 1 Min.

Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln - das Sprichwort könnte man auf die planlos wirkende Rückgabestrategie des schwedischen Möbelriesen Ikea anwenden. Erst vor zwei Jahren kündigte der an, dass fast alle Produkte unbegrenzt lange zurückgeben werden dürfen. Auch die im Keller vor sich hingammelnde Ikea-Couch hätte man theoretisch nach 20 Jahren zum Möbelhaus karren können - und sein Geld zurückbekommen. Ganz so einfach sollte das System, das in Norwegen und Dänemark gut funktionierte, aber doch nicht sein: Ikea sprach schnell von »Einzelfallprüfungen«. Experten vermuteten, dass sich der Konzern zu weit aus dem Fenster gelehnt habe und die Strategie zum Desaster werden könnte.

Doch die Befürchtungen traten nicht ein. Laut Ikea nutzten die deutschen Kunden das Angebot kaum oder tauschten die Waren in den ersten Monaten nach dem Kauf um. Das und eine Anpassung an globale Ikea-Richtlinien wurden nun als Grund dafür angegeben, dass das unbegrenzte Umtauschrecht wieder abgeschafft und durch ein einjähriges ersetzt wird. Offensichtlich wog der Werbeeffekt den Aufwand der Rücknahme auf Dauer nicht auf. Ob die Kunden eine solch unberechenbare Geschäftstaktik allerdings goutieren, bleibt abzuwarten. Möglich, dass sich der vormalige Werbeknüller im Nachhinein als Kaufbremse entpuppt.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.