Rückzahlungen für Gläubiger von Prokon
Firma verkauft Wälder, um Schulden zu bezahlen
Hamburg. Gläubiger des nach einer Insolvenz neu aufgestellten Windparkbetreibers Prokon können mit weiteren Rückzahlungen rechnen. Durch Veräußerung zweier rumänischer Wälder an einen Großinvestor stünden mindestens 50 Millionen Euro zur Verfügung, die voraussichtlich ab Dezember ausgezahlt würden, erklärte die Prokon-Abwicklungsgesellschaft am Mittwoch.
In den Genuss der Zahlung kommen demnach Gläubiger, die ihre Forderungen nicht in Mitgliedsanteile der neu gegründeten Prokon-Genossenschaft getauscht haben. Nach Angaben der Abwicklungsgesellschaft handelt es sich um etwa 56 000 Menschen. Für sie ist es nicht die erste Zahlung. Sie erhielten etwa eine Unternehmensanleihe der neuen Prokon-Genossenschaft angeboten, die bei einer Laufzeit von 15 Jahren mit 3,5 Prozent pro Jahr verzinst wird. Laut Insolvenzverwalter liegt die Rückerstattungsquote der Gläubiger bei fast 60 Prozent.
Die Abwicklungsgesellschaft ist unter der Aufsicht eines Insolvenzverwalters damit beauftragt, alle Vermögensgegenstände zu verwerten, die nicht zum Kerngeschäft der Prokon-Genossenschaft gehören. Das alte Unternehmen hatte in eine Biodieselfabrik sowie Waldgebiete investiert.
Prokon war 2014 in die Insolvenz gerutscht. Weil das Unternehmen sich durch den Verkauf sogenannter Genussrechte für 1,4 Milliarden Euro auf dem grauen Kapitalmarkt finanziert hatte, gerieten 75 000 Privatanleger in den Strudel der Pleite. Als Reaktion wurden sogar die Anlegerschutzgesetze verschärft. Derzeit betreibt das Unternehmen 57 kleinere Windpark in Deutschland und Polen. Darüber hinaus verkauft die Firma Strom. AFP/nd
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