Cooper for President
Olaf Standke über den Wahlkampf in den USA
»Jeder hat Probleme und mir persönlich sind sie egal«, tönte Schockrocker Alice Cooper in seinem Song »Elected« (Gewählt). 1972 während der Kampagne zur Wiederwahl Nixons war das ein Hit. Probleme haben die Kandidaten 2016 auch. Die Umfragewerte von Donald Trump sackten dramatisch ab. Zuletzt versuchte er deshalb einen Imagewandel zu inszenieren, umwarb auf einmal die afroamerikanischen Wähler, und es schien, als wolle er auch in seiner harschen Einwanderungspolitik sanftere Töne anschlagen. Doch dann sagte er eine Grundsatzrede zum Thema ab, und der von seiner neuen Wahlkampfmanagerin Kellyanne Conway versprochene andere, weil »faire und menschliche« Ansatz beim Umgang mit den elf Millionen ohne Bleiberecht im Land wurde bei Trump doch wieder »sehr, sehr hart«, samt Abschiebepolizei. Hillary Clinton aber kann die Selbstdemontage des Konkurrenten nicht richtig genießen, wird sie doch erneut von ihrer E-Mail-Affäre eingeholt. Diesmal geht es um Dokumente der Clinton-Stiftung, eine Steilvorlage für die Republikaner. Selbst eine zunehmende Zahl demokratischer Anhänger mag sie inzwischen nicht mal mehr als kleineres Übel zum Großmaul Trump wählen. Da tun sich ungeahnte Chancen für Spaßvogel Alice Cooper auf - denn der hat jetzt angekündigt, auch für das Präsidentenamt kandidieren zu wollen.
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