Das neue Gesicht fehlt

Ohne ihren jungen Star Dennis Schröder müssen die deutschen Basketballer durch die Qualifikation zur Europameisterschaft 2017

  • Lesedauer: 3 Min.

Ein bisschen traurig ist Dennis Schröder immer noch, dass er den deutschen Basketballern bei der EM-Qualifikation nicht helfen kann. Sorgen um das Ticket zur Endrunde 2017 macht sich der NBA-Profi von den Atlanta Hawks allerdings keine. »Ich denke, die Quali wird keine so große Herausforderung sein. Sie müssten das eigentlich auch ohne mich schaffen, denn wir haben sehr starke Spieler«, sagte der 22-Jährige.

Am Donnerstag (nach Redaktionsschluss) und an diesem Freitag bestreitet die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) gegen Portugal die Generalproben, bevor es am 31. August in Kiel gegen Dänemark erstmals ernst wird. Beim ersten Spiel wurde noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit getestet, das zweite in Gießen wird dann vor Publikum gespielt.

Schröder wird nicht dabei sein: Für diesen Sommer hatte er Bundestrainer Chris Fleming schweren Herzens absagen müssen. Die Vorbereitung auf die Saison in der nordamerikanischen Profiliga NBA mit den Hawks hatte Vorrang, denn dem Youngster winkt erstmals in seiner NBA-Karriere die Rolle des Spielmachers in der Startformation. Atlanta gab Jeff Teague nach Indiana ab, und Schröder soll nun dessen Platz auf der Aufbauposition einnehmen.

»Es hat mir echt weh getan, dass ich dieses Jahr nicht dabei bin«, sagte Schröder und bekräftigte, dass er die Pause keineswegs als Abschied vom DBB-Team will verstanden wissen will: »Ich bin immer für die Nationalmannschaft da, wenn ich richtig fit bin und mich gut fühle.«

Dass er die Nationalmannschaft führen kann, hat er in der Vergangenheit bereits mehrfach bewiesen, nun aber muss er auch in der stärksten Liga der Welt Führungsqualitäten zeigen. Der Druck mache ihm dabei keine Probleme. »Mir gehört jetzt das Team. Das wollte ich unbedingt haben, und jetzt muss ich natürlich meine Leistung abrufen«, sagte Schröder: »Ich habe Atlanta gesagt: Wenn ihr mir die Schlüssel fürs Team gebt, bin ich bereit!«

Nachdem Superstar Dirk Nowitzki Anfang des Jahres aus der DBB-Auswahl zurückgetreten war, wird Schröder das neue Gesicht in der Nationalmannschaft von Bundestrainer Chris Fleming. Nach dem enttäuschenden Vorrundenaus bei der EM im Vorjahr in Berlin soll es bei erfolgreicher Qualifikation 2017 endlich wieder über die Gruppenphase hinausgehen: »Wir können bei der EM auf jeden Fall vorne mitspielen. Wir haben vergangenes Jahr in Berlin gezeigt, dass wir mit den Topteams mithalten können«, so Schröder.

Nowitzki, Schröder und Co. hatten bei der Heim-EM zwar vier Niederlagen bei nur einem Sieg kassiert, gestalteten die Spiele gegen starke Gegner wie Spanien, Serbien und Italien aber teilweise sehr knapp. Serbien und Spanien qualifizierten sich dabei für die Olympischen Spiele und kamen nun mit Silber und Bronze aus Rio nach Hause.

Um überhaupt bei der EM dabei zu sein, müssen NBA-Profi Tibor Pleiß und seine Kollegen bis Mitte September gegen Dänemark, Österreich und die Niederlande bestehen. Die sieben Gruppenersten und die vier besten Zweiten schaffen es zur Endrunde - und dafür hat Schröder sich schon einiges vorgenommen: »Wir können viel erreichen.«

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