R.I.P., Lehman Brothers
Über Monate köchelte die von den USA ausgehende Finanzkrise ab 2007 eher leise vor sich hin. Fallende Immobilienpreise sorgten dafür, dass viele Kreditnehmer ihre Schulden nicht mehr bedienen konnten. Sie waren zuvor von Hypothekenbanken allzu großzügig mit Krediten versorgt worden. Als die Blase platzte, waren die Kredite aber längst, in komplexe Wertpapiere verpackt, weiterverkauft und die Risiken so über den gesamten Globus verstreut.
Zunächst mussten nur einzelne Fonds schließen, ebenso einige kleine Banken. Bei Schwergewichten sorgten Finanzhilfen der Bush-Regierung für eine Rettung. Nur bei der Investmentbank Lehman Brothers zeigte Washington die kalte Schulter. Der Finanzriese mit damals rund 30 000 Mitarbeitern meldete am 15. September 2008 Konkurs an. Es folgte eine Börsenpanik. Und da niemand wusste, welche Bank wie viele der toxischen Papiere besaß, liehen sich die Institute gegenseitig kein Geld mehr. Der Finanzmarkt drohte zu kollabieren. Die vielen Rettungsmilliarden und das billige Geld der Notenbanken sorgten letztlich für eine Systemrettung - ohne aber die eigentlichen Krisenursachen zu beseitigen. nd
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