Verbraucher leiden unter Dieselskandal
Verbraucherverband kritisiert VW-Taktik
Berlin. Knapp ein Jahr ist es her, dass der Abgasskandal bei Volkswagen bekannt wurde - für betroffene Autobesitzer ist seither viel zu wenig passiert, moniert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Viele von ihnen warteten immer noch darauf, dass Volkswagen die Manipulationssoftware aus ihren Fahrzeugen entfernt, beklagte die Organisation am Donnerstag.
Der vzbv forderte eine Garantie von VW für die betroffenen Autos. Andernfalls könnten Verbraucher »auf den langfristigen Folgen der Umrüstung, wie einem möglichen Wertverlust, sitzenbleiben«.
»VW will den Skandal offenbar aussitzen«, urteilte vzbv-Vorstand Klaus Müller. Ein Problem sei, dass Betroffene in Deutschland ihre Ansprüche individuell vor Gericht einklagen müssten. Viele scheuten die Kosten und den ungewissen Ausgang. Der vzbv kritisierte zudem erneut, dass VW Entschädigungszahlungen für Kunden in Europa - anders als in den USA - bislang ablehnt.
Auch die Behörden müssten reagieren, verlangte der Verband. Damit sich ein derartiger Skandal nicht wiederholen könne, sei »ein transparentes System für Kfz-Typengenehmigungen vonnöten«. Unabhängige Prüfdienste müssten Zugriff auf die Fahrzeugsoftware bekommen.
Volkswagen hatte am 18. September 2015 auf Druck der US-Behörden zugegeben, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeuge unterschiedlicher Marken eine illegale Software eingebaut zu haben. Das Programm reduziert den Ausstoß schädlicher Stickoxide bei standardisierten Tests im Labor. AFP/nd
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