Aues Angst vor Dresdens Lauf

Dynamo empfängt den FC Erzgebirge zum Ostderby

  • Fabian Held und Jens Maßlich, Dresden
  • Lesedauer: 2 Min.

Zwei sächsische Fußballzweitligisten, zwei Aufsteiger, zwei Gefühlswelten, ein Derby: Im Duell zwischen Dynamo Dresden und dem FC Erzgebirge Aue am Sonntag steckt viel Brisanz. Während die Laune in der Landeshauptstadt an der Elbe nach tollem Saisonstart bestens ist, droht im Lößnitztal bei einer weiteren Niederlage die Stimmung zu kippen.

Beim Tabellenzweiten Dresden könnte es nach dem erfolgreichen Start mit acht Punkten aus vier Spielen kaum besser laufen. Daran kann wohl auch der am Mittwoch bekannt gewordene Abgang von Dynamo-Juwel Marvin Stefaniak nichts ändern. Für den 21-jährigen Mittelfeldspieler, der nach dem Saisonende zum VfL Wolfsburg wechselt, sei jedes Zweitligaspiel mit Dynamo wie ein »Geburtstag«. Bis zum Schluss wolle er alles für den Erfolg geben.

Vor wenigen Jahren hätte schon die Wechselbekanntmachung die Stimmung im Verein kippen lassen. Doch seit dem Neuanfang 2014 hat sich Dynamo nicht nur sportlich stabilisiert. Präsident Andreas Ritter sieht einen gefestigten Verein. Großen Anteil daran hat die sportliche Leitung um Uwe Neuhaus. Für Stefan Kutschke gründet der Erfolg vor allem auf der Tatsache, dass sein Trainer am Stamm der Aufstiegsmannschaft festgehalten hat. »Bei dem einen oder anderen Verein wird das nach einem Aufstieg gern mal über den Haufen geworfen, was letzte Saison noch funktionierte«, erklärt der Stürmer. Das lasse ihn auch optimistisch auf das Spiel gegen Aue blicken: »Dynamo ist zu Hause eine absolute Macht, keiner kommt gern nach Dresden und will hier gegen uns spielen.«

Auch in Aue sei die Stimmung laut Kapitän Martin Männel intakt. Dennoch, nach vier Pleiten in den ersten fünf Pflichtspielen braucht Aue ein Erfolgserlebnis. Die Hoffnungen der »Veilchen«-Fans ruhen auf Christian Tiffert. Der erfahrene Mittelfeldspieler ist nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wieder dabei. »Für uns geht es um Effektivität«, sagt der Routinier: »Wir müssen das Glück erzwingen.« Die Mannschaft habe gezeigt, dass »sie körperlich und spielerisch mithalten kann.« In Dresden wollen die beiden Führungsspieler Männel und Tiffert unbedingt punkten. Die Angst, dass es sonst mit der derzeit noch guten Stimmung im Erzgebirge vorbei sein könnte, ist angesichts der Negativserie berechtigt.

Die Statistik spricht für die Gäste aus dem Lößnitztal. In 28 Ligapartien standen sich beide Teams seit der Wende gegenüber. Sieben der 13 Auer Siege gelangen dabei auswärts in Dresden, Dynamo konnte nur fünf Erfolge feiern. In der vergangenen Spielzeit trafen beide Teams gleich dreimal aufeinander. Beide Ligaspiele endeten 1:1. Im Sachsenpokal siegte Aue bei Dynamo 3:0. dpa/nd

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