Die Schönen des Herbstes

Die Gartenkolumne

  • Peter Kollewe
  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist die Zeit des Auftritts der Schönen dieser Jahreszeit. Die Dahlien beispielsweise scheinen nur auf etwas Kühle und mehr Feuchte gewartet zu haben. Sie schossen bei uns förmlich in die Blüten. Weiß, gelb, rot - Eleganz und Schönheit, wer sich daran im Kleingarten erfreuen kann, muss nicht unbedingt neidisch auf die Pracht der Dahlienschau im Britzer Garten in Berlin sein.

Warum auch? Die vielen Farbtupfer, mit denen der heimische Kleingarten jetzt aufwartet, sind dem Kleingärtner Lohn genug. Zumal das Auge überall Labsal findet. Die etwas kühlere Zeit finden Feuerbohnen richtig gut und warten über und über mit ihren roten Blütenständen auf. Leider kam in den letzten Jahren zum Oktoberbeginn der frühe Frost über sie: Aus der Traum, Ernte dahin. Ein Schicksal, das auch die Dahlien teilen mussten.

Aber: Es ist Hohezeit für den Dost, auf dessen lila Blüten die Bienen späte Nahrung finden. Ebenso lebhaft geht es auf den Herbstastern zu, die es in diesem Jahr auf einiges über zwei Meter Höhe gebracht haben. Und sie leuchten förmlich mit ihren kleinen lila Blüten. Zum Strauß geschnitten halten sie durchaus einige Tage in der Wohnung.

Derart in Stimmung geht's auf zum Herbstputz in den Gemüse- und Sommerblumenbeeten. Wer nun jetzt den Komposter für das kommende Frühjahr füttern will, sollte durchaus wählerisch sein. Denn nicht alles, was ausgegraben und abgeschnitten wird, sollte dort hinein.

Verkrüppelte und kranke Wurzeln zählen dazu. Denn viele der Erreger sind zählebig und überleben den Kompost. Und dann hat man sie im kommenden Jahr auf den Beeten - wie die Kohlhernie. Sie verursacht gallenartig verdickte Wurzeln etwa an Schleifenblume oder Goldlack.

Für welke Gemüse- und Zierpflanzen (Gurke, Bohne, Salat, Sonnenhut, Sommeraster) sorgt der Pilz Sklerotinia. In einem weißen, wattigen Belag an den Pflanzen wachsen schwarze Dauersporen, die bis zu 10 Jahre im Boden überleben. Verkrüppelte Möhren gehen auf das Konto der Wurzelgallenälchen.

Also Vorsicht, damit die neue Komposterde kein Fluch wird.

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