Commerzbank will 9.000 Stellen streichen

Bericht: Entscheidung über betriebsbedingte Kündigungen noch nicht gefallen

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Berlin. Im Zuge einer »Neuausrichtung« der Commerzbank sollen laut einem Bericht in den kommenden Jahren etwa 9.000 Stellen bei dem Konzern gestrichen werden. Die neue Strategie von Commerzbank-Vorstandschef Martin Zielke sehe einschneidende Maßnahmen für Mitarbeiter und Aktionäre der Bank vor, berichtete das »Handelsblatt«. Noch unklar ist laut »Handelsblatt«, ob es betriebsbedingte Kündigungen geben soll. Der geplante Umbau solle bis zum Jahr 2020 dauern und einen so genannten Restrukturierungsaufwand von bis zu einer Milliarde Euro verursachen. Angesichts dieser Kosten plane der Vorstand der Bank zudem, die Dividende für das laufende Jahr zu streichen. Im vergangenen Jahr hatte das Institut unter Zielkes Vorgänger Martin Blessing noch 20 Cent je Aktie ausgeschüttet, hob das »Handelsblatt« hervor.

Wie die Wirtschaftszeitung weiter schreibt, will Zielke die Bank digitalisieren, für Wachstum sorgen und die Erträge steigern. Dabei sollten die Ressorts der Bank auf zwei Säulen stehen: eine Sparte für Firmenkunden und eine für Privatkunden. Noch habe der Aufsichtsrat der Bank die neue Strategie nicht abgesegnet, schreibt das »Handelsblatt«. Am Freitag wolle Zielke seine Pläne vorstellen. Die Bank wollte die Informationen laut »Handelsblatt« nicht kommentieren. Anfang August hatte die Commerzbank bekanntgegeben, dass sie in diesem Jahr mit einem Gewinnrückgang rechne. Im vergangenen Jahr hatte die Bank ihren Gewinn auf 1,06 Milliarden Euro vervierfacht. Erstmals seit der Finanzkrise 2008 wurde wieder eine Dividende für die Aktionäre beschlossen.

In diesem Jahr lief es für die Commerzbank aber nicht mehr so gut. Für das erste Quartal musste das Unternehmen eine Halbierung des Gewinns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vermelden, im zweiten Quartal schrumpfte der Gewinn um mehr als ein Drittel. Ende August kursierten Gerüchte über eine Fusion der Commerzbank mit der Deutschen Bank. Deutsche-Bank-Chef John Cryan dementierte einen entsprechenden Magazinbericht allerdings. Die Deutsche Bank plant ihrerseits einen Umbau, der unter anderem die Schließung von 200 Filialen in Deutschland und die Streichung von weltweit 9.000 Stellen vorsieht. Agenturen/nd

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