Angriff der Killer-Clowns in Schweden

19-Jähriger von kostümiertem Mann niedergestochen / Clown-Welle brachte McDonald's-Maskottchen zum Rückzug

  • Lesedauer: 2 Min.

Die »Grusel-Clowns« aus den USA haben Schweden erreicht. Ein 19-Jähriger wurde von einem Angreifer mit Clown-Maske in die Schulter gestochen, teilte die Polizei der Region Halland in Südschweden am Freitag mit. Danach sei der Angreifer geflohen.

Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge am späten Donnerstagabend. Am Mittwoch hatten zwei Angreifer in Clown-Kostümen in Mittelschweden einer Frau gedroht, sie zu töten. »Sie war völlig verängstigt«, sagte ein Polizeisprecher der Zeitung »Aftonbladet«. Das Verhalten der Clowns sei »überhaupt nicht lustig«.

Schwedens Innenminister Anders Ygeman warnte vor Nachahmern: »Wir möchten keine Situation erleben, wo jemand in Schwierigkeiten gerät, weil irgendjemand, vielleicht halb im Scherz, eine Clown-Maske aufsetzt.«

Das inzwischen in verschiedenen europäischen Ländern aufgetretene Clown-Phänomen hatte Anfang August im US-Bundesstaat South Carolina begonnen. Dort musste die Polizei Informationen nachgehen, wonach als Clowns verkleidete Männer angeblich Kinder in den Wald lockten. Die Vorwürfe stellten sich als falsch heraus, doch seitdem wurden vielerorts Clowns vor Schulen oder Firmen gesichtet, die manchmal auch bewaffnet gewesen sein sollen und Menschen bedrohten.

Hintergrund ist eine Welle gruseliger Clowns, die seit mehreren Wochen in den USA für Unruhe sorgen. Videos im Internet zeigen die bunten Spaßmacher in bedrohlichen Posen: Sie tauchen überraschend an dunklen Orten auf, teils mit Baseballschlägern, greifen Passanten an und laufen Autos hinterher. Laut Polizei kam es bereits zu Festnahmen.

Die Fastfood-Kette McDonald’s musste aufgrund der Clown-Aufregung ihr Maskottchen Ronald McDonald für einige Zeit aus der US-Öffentlichkeit zurückziehen. In Deutschland wird der Clown jedoch weiter Werbung für das Unternehmen machen.

Experten vermuten, dass die »Grusel-Clowns« wegen des bevorstehenden Halloween-Fests Ende Oktober verstärkt ihr Unwesen treiben. nd mit Agenturen

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!