Schwarz-rote Seelenverkäufer
René Heilig zur cleveren Korvetten-Lobbyarbeit von zwei Haushaltexperten
Zwei Bundestagshaushälter - der Hamburger Johannes Kahrs von der SPD und der Mecklenburger CDU-Mann Eckhard Rehberg - fädeln gerade den ganz großen Deal ein. Sie wollen fünf neue Kriegsschiffe für die Bundeswehr beschaffen. Grund: Die Deutsche Marine pfeift nicht zuletzt wegen ihres Einsatzes zur Flüchtlingsabwehr auf dem letzten Loch. Das neue K-180-Superprojekt verzögert sich. Was tun? Einfach ein zweites Fünfer-Korvetten-Los bestellen. Die K-130 haben - nach langen Schwierigkeiten - inzwischen gezeigt, dass sie sogar schwimmen können. Und ehe sich deutsche Werften - wie es mit den K-180 beabsichtigt ist - einer ungewissen europaweiten Ausschreibung stellen müssen, schieben die beiden Volksvertreter-Lobbyisten doch lieber ein gewaltiges Subventionsprogramm für den Bau und die Stationierung an. Zufällig in ihren jeweiligen Wahlkreisen. Anfang November wollen die beiden Seelenverkäufer das 1,5 Milliarden Euro teure Vorhaben im Haushaltsausschuss klar machen. Angeblich mit dem Segen des Finanzministers. Die Kanzlerin ist ohnehin freigiebig. Schließlich hat sie doch den USA und den anderen NATO-Mitgliedern versprochen, bald die geforderten zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts fürs Militär zu verbraten.
Was könnte man alles mit 1,5 Milliarden Euro machen! Ohne all die militärischen Einbauten sicher sogar zehn Schiffe bauen. Für die Flüchtlingshilfe.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.