Abadi lehnt Hilfe aus Ankara ab

Irak Premier sieht Offensive auf Mossul auf gutem Weg

  • Lesedauer: 2 Min.

Bagdad. Der irakische Premierminister Haidar al-Abadi hat das Angebot der Türkei zurückgewiesen, bei der Offensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Mossul zu helfen. »Wir wissen, dass die Türkei beim Kampf gegen den Islamischen Staat mitmachen will«, sagte Al-Abadi am Samstag in Bagdad. »Wir bedanken uns dafür, aber das ist etwas, das die Iraker alleine schaffen.« Die Offensive auf Mossul komme gut voran, betonte der irakische Regierungschef nach einem überraschenden Besuch von US-Verteidigungsminister Ashton Carter in Irak.

Am Montag hatte die irakische Armee zusammen mit lokalen Milizen und kurdischen Peschmerga-Kämpfern eine Großoffensive gegen den IS in Mossul gestartet. Die Stadt im Norden des Landes ist die letzte Bastion der Extremisten im Irak.

Unterdessen hat Russland der US-geführten Anti-IS-Koalition Kriegsverbrechen in Irak vorgeworfen. Die Militärallianz greife immer wieder Zivilisten an, erklärte Armeesprecher Igor Konaschenkow am Samstag in Moskau. Er machte die Militärallianz für einen Luftangriff nahe Kirkuk verantwortlich, bei dem am Freitag »dutzende Zivilisten«, unter ihnen Frauen und Kinder, getötet worden seien. Nach Angaben örtlicher Regierungsvertreter waren bei dem Angriff auf eine schiitische Zeremonie in dem Ort Dakuk 15 Frauen getötet worden.

Tödliche Angriffe der Anti-IS-Koalition auf Zivilisten seien fast an der Tagesordnung, erklärte Konaschenkow. Als Ziele der mutmaßlichen Bombardements benannte er »Hochzeiten, Trauerfeiern, Krankenhäuser, Polizeistationen und humanitäre Konvois«. Russland sah sich in den vergangenen Tagen wegen seiner Luftangriffe auf die umkämpfte syrische Stadt Aleppo selbst mit dem Vorwurf von Kriegsverbrechen konfrontiert. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.