Erhöhtes Unfallrisiko für Azubis

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Berufsanfänger unterscheiden sich bei den Krankschreibungen deutlich von älteren Arbeitnehmern. Das geht aus einer Studie der DAK hervor. So hat sich die Zahl der Unfälle bei den 15- bis 19-Jährigen mehr als verdoppelt. Der häufigste Grund für Krankschreiben bei den Berufsstartern waren Atemwegserkrankungen, meistens Erkältungen. Hier erkrankten die Jungen doppelt so häufig wie die Gesamtheit der Arbeitnehmer.

Anteil der älteren Erwerbstätigen gestiegen

In Deutschland hat sich der Anteil der Erwerbstätigen im Alter von 65 bis 69 Jahren in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Zwischen 2005 und 2015 sei die Erwerbstätigenquote in dieser Altersgruppe von 6,5 Prozent auf 14,5 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Im EU-Durchschnitt arbeiteten demnach 2015 noch 11,7 Prozent der 65- bis 69-Jährigen. Die höchsten Erwerbstätigenquoten unter den 65- bis 69-Jährigen wiesen 2015 Estland (29,3 Prozent), Schweden (21,6 Prozent) und Großbritannien (21,2 Prozent) auf.

Einzelhandel hält den Mindestlohn ein

Der Einzelhandel hält sich weitgehend an das Mindestlohngesetz. Das ergab eine bundesweite Prüfung der Finanzkontrolle Schwarzarbeit. Rund 2800 Zöllner befragten Ende September etwa 33 000 Personen in Einzelhandelsgeschäften und Einzelhandelsketten zu ihren Arbeitsverhältnissen, wie die Generalzolldirektion in Bonn mitteilte. Dabei hätten die Prüfer »keine wesentlichen Verstöße« gegen die Pflicht zur Zahlung des gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von 8,50 Euro pro Stunde festgestellt.

Insgesamt habe der Zoll 83 Ermittlungsverfahren gegen Arbeitgeber und Arbeitnehmer eingeleitet, davon 34 Straf- und 49 Ordnungswidrigkeitenverfahren. In rund 1350 Fällen seien weitere Ermittlungen durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit erforderlich.

Angestellte arbeiten länger als vor 20 Jahren

In Deutschland haben Vollzeitbeschäftigte im vergangenen Jahr durchschnittlich 40,5 Stunden pro Woche gearbeitet. Damit hat sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in den vergangenen 20 Jahren um eine halbe Stunde erhöht. Auch die Arbeitszeit der Teilzeitbeschäftigten stieg demnach um eine halbe Stunde in den vergangenen zwei Jahrzehnten.

Selbstständige mit einer Vollzeittätigkeit arbeiteten im Jahr 2015 mit durchschnittlich 48,9 Stunden pro Woche deutlich mehr als Angestellte. Ihre Wochenarbeitszeit jedoch verringerte sich in den vergangenen 20 Jahren um sechs Stunden. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Selbstständigen in Teilzeit nahm dagegen seit 1996 von 15,8 auf 16,4 Stunden pro Woche zu.

Langjähriger Trend zur Lohnspreizung gestoppt

Die Lohnspreizung ist in Deutschland nicht weiter gewachsen. Der Verdienstabstand zwischen Gering- und Besserverdienern sei zwischen 2010 und 2014 nahezu konstant geblieben. Damit sei der langjährige Trend einer zunehmenden Lohnspreizung gestoppt.

Den Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge konnten Geringverdiener im Vergleich zur Mitte aufholen. Zugleich setzten sich die Besserverdiener weiter von der Mitte ab. Besonders deutlich sei der Rückgang der Lohnspreizung in Ostdeutschland.

Eine ähnliche Entwicklung wie bei der Lohnspreizung zeigt sich nach Angaben der Statistiker, wenn man die Anteile der Beschäftigten mit Niedrig- und Hochlohn betrachtet. Während der Anteil der Beschäftigten mit Niedriglohn seit 2010 nicht weiter gewachsen ist und im Jahr 2014 unverändert bei 20,6 Prozent lag, ist der Anteil von Beschäftigungsverhältnissen mit Hochlohn im selben Zeitraum um 0,9 Prozentpunkte auf 19,0 Prozent gestiegen.

Zum Niedriglohnbereich zählen alle Beschäftigten, die weniger als zwei Drittel des mittleren Verdienstes (also brutto 11,09 Euro je Stunde im Jahr 2014) erhalten. Zum Bereich des Hochlohns zählen alle Beschäftigten, die mehr als das Eineinhalbfache des mittleren Verdienstes erhalten (24,96 Euro brutto je Stunde). Der mittlere Verdienst lag 2014 bei 16,65 Euro. Agenturen/nd

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