Doch keine Verbindung zwischen Mordfall Peggy und NSU?
Medienberichte: DNA-Spur Böhnhardts soll Folge einer Verunreinigung sein / Polizei äußert sich bisher nicht
München. Im Mordfall Peggy gibt es Medienberichten zufolge doch keine Verbindung zu dem NSU-Rechtsextremisten Uwe Böhnhardt. Bei der am Fundort der Leiche Peggys vermeintlich gefundenen DNA-Spur Böhnhardts handle es sich um eine Verunreinigung und keine echte Spur, berichteten der Bayerische Rundfunk und der Südwestrundfunk am Donnerstag. Demnach dürfte die sogenannte Tatortgruppe des Landeskriminalamts Thüringen den Treffer versehentlich verursacht haben.
Ein Sprecher des im Fall Peggy zuständigen Polizeipräsidiums Oberfranken sagte zu den Berichten: »Wir bestätigen es nicht.« Er kündigte für den Tagesverlauf aber noch eine Pressemitteilung an.
Laut einem Bericht des Portals »Spiegel Online« deckte das Bundeskriminalamt auf, wie die Spur Böhnhardts auf ein Stück Stoff an Peggys Fundort übertragen wurde. Demnach verglichen BKA-Beamte Fotos vom Auffinden des toten Böhnhardt im Jahr 2011 mit Fotos von der Bergung der Skelettteile Peggys im Juli.
Auf beiden Fotos sei der gleiche markante Meterstab der Spurensicherung zu sehen. In Ermittlerkreisen hieß es demnach, dieser sei von einer Beschaffenheit, die es nur einmal gebe. Deshalb könnte über den Meterstab eine Körperzelle Böhnhardts an den Fundort des Mädchens übertragen worden sein.
Peggy war 2001 auf dem Heimweg von der Schule spurlos verschwunden. Im Juli wurde zufällig in einem Waldstück in Thüringen ihr Skelett gefunden. Am Fundort wurde nach den bisherigen Mitteilungen der Ermittler auch DNA festgestellt, die Böhnhardt zuzuordnen ist.
Seit Bekanntwerden dieses möglichen Zusammenhangs weitete die Polizei die Ermittlungsarbeiten in diesem zu den rätselhaftesten Mordfällen in Deutschland zählenden Fall wieder erheblich aus. Auch in anderen Bundesländern prüfen Ermittler derzeit einen möglichen Zusammenhang zwischen ungeklärten Kindermorden und Böhnhardt. AFP/nd
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