Bautzner Jugend setzt Zeichen gegen Hass und Hetze

Zweite Auflage des »Wocin woci-Festivals« im Jugendzentrum Steinhaus wendet sich gegen die »rasant zunehmende Stimmungsmache gegen Flüchtlinge«

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Bautzen. Bereits zum zweiten Mal wollen an diesem Sonnabend beim »Wocin woci-Festival« im Bautzener Steinhaus junge sorbische und deutsche Bands ein Zeichen gegen Hass und Hetze setzen. Wie Julian Nyca aus dem Organisationsteam sagte, soll der Konzertmarathon ein Zeichen für eine friedliche, tolerante und weltoffene Lausitz setzen. »Die rasant zunehmende Stimmungsmache gegen Flüchtlinge haben uns gezeigt, dass dies weiterhin ein wichtiges Anliegen ist«, sagte er.

Die Idee für »Wocin woci - Augen auf« - entstand nach den Übergriffen auf sorbische Jugendliche im Herbst 2014 und den Angriffen auf die sorbische Sprache in der Öffentlichkeit im selben Jahr.

Der Bautzner LINKEN-Abgeordnete Heiko Kosel hatte in der Vergangenheit immer wieder vor antisorbischer Gewalt gewarnt. Nach den jüngsten Übergriffen auf minderjährige Geflüchtete Mitte September in Bautzen hatte Kosel vor einer grundsätzlich feindicher werdenden Stimmung in der Region gegenüber andersdenkenden Jugendlichen gewarnt. Es bedürfe »unbedingt einer Beschleunigung der Verfahren, die dafür sorgt, dass die Strafe wirklich spürbar sofort auf dem Fuße folgt.« Bei der Auseinandersetzung mit antisorbischer Gewalt habe es sich unlängst in der Region gezeigt, dass überlange Verfahren und sich hinschleppende Ermittlungen keine abschreckende Wirkung entfalteten.

Kosel fordert deshalb auch eine stärkere Schulung von Polizei und Justiz bei der Verfolgung von Hasskriminalität, egal ob im Netz oder auf der Straße. Bei den gewalttätigen Umtrieben der Bautzener rechten Szene, »ob gegen Geflüchtete, gegen sorbische oder andersdenkende Jugendliche«, spiele die Verbreitung von Hetzparolen eine große Rolle bei der Rekrutierung.

Auftreten werden am Samstag im Steinhaus unter anderem »Jankahanka«, die derzeit angesagteste sorbische Popband, das Berliner Punk-Duo »Berlinska dróha« und die »Folksamen« aus der Niederlausitz, die Folkrock mit Pop und Ska verknüpfen. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr. Agenturen/nd

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