Richtiger Dialog

Die LINKE in der Berliner Regierungskoalition wird sich erneut mit ihrer Geschichte auseinandersetzen müssen

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist ein großer historischer Bogen, den die Koalition von SPD, LINKEN und Grünen in der Präambel ihres Vertrages schlägt. Vom Kaiserreich mit seinen Großmachtträumen führt der historische Abriss über die Nazizeit schließlich zur DDR. Das »Ende des Unrechts der SED-Diktatur durch die Bürgerrechtsbewegung« wird als großer Moment der demokratischen Geschichte gewürdigt.

»Ich finde gut, dass diese Dinge drin sind«, sagt der DDR-Bürgerrechtler und Grünen-Abgeordnete Andreas Otto. Etwas deutlicher hätte man die Dinge seiner Ansicht nach schon beim Namen nennen können, »schließlich leben immer noch viele Menschen, die damit zu tun hatten«.

Im Vorfeld der Sondierungen stand, wie immer, wenn es ans Regieren geht, die Frage vor allem von den Grünen, wie es denn die LINKE mit der DDR halte. Schließlich waren im Bündnis 90 vor allem Bürgerrechtler engagiert, die die Willkür mit Überwachung, Gewalt und Gefängnisstrafen selbst erlebt hatten. Sie werden, wenn die rot-rot-grüne Regierung kommt, den angekündigten »Dialog mit Opfergruppen« einfordern. Zu recht.

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