Der Sinn von Boni

Hermannus Pfeiffer über die Vergütung von Managern

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Deutsche-Bank-Boss John Cryan »verdient« läppisch. Jedenfalls gemessen an dem Einkommen seiner Kollegen in anderen globalen Großbanken. Sein Aufsichtsrat hat sogar beschlossen, ihm und den anderen Mitgliedern des Vorstandes keine variable Vergütung für das Verlustjahr 2015 zu gewähren. Soweit, so gut. Doch auch millionenschwere Grundgehälter stören das Gerechtigkeitsempfinden vieler.

Doch es geht nicht nur um fehlende Gerechtigkeit. Seit der Finanzkrise basteln Regierungen, Aufsichtsbehörden und viele Banken an neuen Vergütungsregeln. Dabei geht es um die Grundlage des managergesteuerten Kapitalismus: Der neigt nämlich nicht nur zum Crash, sondern funktioniert schlechter als Familienunternehmen. Dies belegen viele Studien.

Was tun? Grundgehalt und Boni für »kleine« Bankangestellten wie für die Bosse müssen an einer nachhaltigen Geschäftspolitik ausgerichtet werden. Manager, die in die eigene Tasche wirtschaften, gefährden letztlich den Erfolg ihres Arbeitgebers - oder zocken die Kundschaft ab.

Die Europäische Bankenaufsicht EBA hat dazu im Dezember Leitlinien vorgelegt. Der Grundgedanke: Das Einkommen der Manager wird an den langfristigen Erfolg gekoppelt. Die deutsche Finanzaufsicht setzt die Idee bisher allerdings nur mangelhaft um.

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