Ein gefühlter Sieg

Claudia Pechstein läuft über 3000 Meter in die Weltspitze, konzentriert sich aber auf eine andere Strecke

  • Lesedauer: 2 Min.

Nagano. Claudia Pechstein hat beim zweiten Weltcup der Eisschnellläufer auf der Olympiabahn von Nagano einen starken Auftritt hingelegt. Die 44 Jahre alte Berlinerin wurde am Freitag Vierte über 3000 Meter und verpasste nur um drei Zehntelsekunden das Podium. »Ich bin heute einfach nur megaglücklich und sehr, sehr stolz auf dieses Rennen. Mit fast 45 Jahren über 3000 Meter die viertschnellste Frau der Welt zu sein, fühlt sich für mich wie ein Sieg an«, sagte die fünffache Olympiasiegerin.

In 4:05,51 Minuten gewann Pechstein in Saisonbestzeit klar das Duell gegen die 17 Jahre jüngere deutsche Meisterin Bente Kraus aus Berlin, die drei Sekunden langsamer war und nur Elfte wurde. »Mein Trainer Peter Müller hatte vor dem Rennen eine Zeit von 4:05,70 als Vorgabe aufgeschrieben. Da habe ich nicht schlecht geguckt. Und jetzt war ich sogar noch etwas schneller. Das ist echt sensationell«, jubelte Pechstein. In 4:03,56 siegte die Tschechin Martina Sábliková.

»Ich habe vor der Saison gesagt, dass ich mein Training auf die 5000 Meter ausrichte, weil ich dort die größten Chancen sehe, noch einmal möglichst nahe an die Podiumsplätze heranzulaufen. Dass mir das mit der schnellsten Schlussrunde nun bereits über 3000 Meter gelungen ist, ist Wahnsinn«, ergänzte Pechstein, die nach dem Rennen wieder einmal zur Dopingkontrolle musste. Sie lief fünf Sekunden schneller als in der Vorwoche beim Weltcupauftakt im chinesischen Harbin, wo ihr mit dem Sieg in der B-Gruppe wieder der Aufstieg zu den Besten gelungen war.

Verbessert zeigten sich auch die deutschen Männer. Moritz Geisreiter aus Inzell wurde über 5000 Meter Achter und lief mit 6:22,49 Minuten zehn Sekunden schneller. Patrick Beckert verpasste die Top Ten. Zwar war der WM-Vierte aus Erfurt in 6:24,98 sechs Sekunden besser als in China, die Zeit reichte aber nur für Rang elf. Der Sieg ging an den niederländischen Rekordweltmeister Sven Kramer, der in 6:15,17 seinen eigenen Bahnrekord verbesserte. dpa/nd

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