Balsam für die Ohren
Schallschutz nachrüsten
Zugegeben, ein etwas extremes Szenario. Doch nicht immer sind die baulichen Voraussetzungen gegeben, die Geräuschkulisse minimal zu halten. Sprich: Es fehlt an Schallschutz.
Dies muss jedoch kein Dauerzustand sein, vieles lässt sich dank neuer Werkstoffe und Techniken nachrüsten. Gerade Wohneigentümer können dem Krach selbst zu Leibe rücken und mit einer nachträglichen Dämmung Ohren und Nerven schonen. »Ein verbesserter Schallschutz kann Teil eines Modernisierungspaketes sein«, so Alexander Nothaft vom Verband der Privaten Bausparkassen. »Die Investition lohnt sich auf alle Fälle. Denn, Modernisierungen steigern die Wohnqualität und den Wert der Immobilie, was bei einem späteren Verkauf positiv zu Buche schlägt.«
So lässt sich beispielsweise Trittschall verringern, indem unter Laminat eine Dämmschicht verlegt wird, etwa aus Filz. Ähnliches gilt für das sogenannte Flüsterparkett. Auch elastische Bodenbeläge aus Linoleum, Kork oder Kunststoff sowie schwimmender Estrich sind gute Schallschlucker.
Entscheidend ist, dass der Belag, auf dem die Geräusche erzeugt werden, von der Fußbodenkonstruktion abgekoppelt ist, sonst entstehen Schallbrücken und die Geräusche verbreiten sich ungehindert durch das Haus. Keine bauliche, aber eine sehr wohnliche Investition sind dicke Teppiche oder Teppichböden: Sie reduzieren je nach Dicke des Flors den Trittschall um 20 bis 40 Dezibel.
Für Wände und Decken eignen sich sogenannte Vorsatzschalen - abgehängte Verkleidungen - die mit einer flexiblen Dämmschicht versehen sind. Für kleinere Räume kommen Akustikputze in Betracht. Wer seine Fenster mit Rollladenkästen ausgerüstet hat, sollte auch diese dämmen. Bei älteren Gebäuden entstehen unliebsame Geräusche oft durch Wasser- und Heizungsrohre. Neben gedämmten Rohrschellen eignen sich Materialien aus reißfestem Mehrfachverbund, aus Folie und Gittergewebe zur Schallminderung. Wichtig auch hier: die Entkoppelung von der Hauskonstruktion.
Sind umfangreiche Nachrüstungen notwendig, sollte man überlegen, was sich in Eigenleistung bewerkstelligen lässt und wofür man einen Fachmann beauftragt. Zur Finanzierung können Wohneigentümer beispielsweise ein Bauspardarlehen nutzen. »Interessenten sollten sich ausführlich beraten lassen, damit eine individuell passende Lösung gefunden wird«, rät Alexander Nothaft.
Eine Vorauswahl kann man im Internet unter www.bausparkassen.de und unter www.test.de treffen. Bei Letzterem orientiert man sich an einem Modellfall, der seinem Vorhaben nahe kommt. Daneben bietet auch die Seite www.energie-fachberater.de Tipps zur baulichen Ausführung und Adressen regionaler Fachfirmen.
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