Kirchenvertreter fahren klimafreundlicher
Deutsche Umwelthilfe lobt Leitungspersonal
Berlin. Die Kirchenoberhäupter in Deutschland fahren nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) immer umwelt- und klimafreundlicher. Seit dem ersten Dienstwagencheck zum CO2-Ausstoß der Wagen vor sechs Jahren habe es deutliche Verbesserungen gegeben, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch am Dienstag in Berlin. Bei den Protestanten sank der CO2-Durchschnittswert bei den Dienstwagen von 169 Gramm pro Kilometer im Jahr 2011 auf 123 Gramm in diesem Jahr. Die katholischen Oberhäupter verbesserten sich im gleichen Zeitraum von 174 auf 129 Gramm.
Selbst ein »langjähriger Klimasünder« wie der katholische Essener Bischof Franz-Josef Overbeck sei mittlerweile auf einen klimafreundlicheren Audi A6 Diesel mit einem CO2-Ausstoß von nach Werksangaben 128 Gramm umgestiegen, sagte Resch. Overbeck war zuvor mit einem VW Phaeton und einem Ausstoß von 224 Gramm CO2 lange Jahre negativer Spitzenreiter bei den Umfragen.
Trotz dieser positiven Entwicklung sei weiter Luft nach oben, sagte Resch. Vor dem Hintergrund der Abgasmanipulationen bei Dieselfahrzeugen appellierte er an die Kirchenleitungen, keine Dieselautos mehr zu kaufen oder zu leasen. Wer einen klimafreundlichen Dienstwagen fahren wolle, müsse auf Elek- tro-, Erdgas- oder Benzin-Hybrid-Antrieb umsteigen. Dieselfahrzeuge wurden beim Dienstwagencheck wegen der Manipulationen nicht bewertet.
Beim diesjährigen Dienstwagencheck vergab die Umwelthilfe drei »Grüne Karten« an das kirchliche Spitzenpersonal. Besonders umwelt- und klimafreundlich fahren demnach Bischof Stefan Oster vom Bistum Passau (109 Gramm) und Erzbischof Ludwig Schick vom Erzbistum Bamberg (121 Gramm) mit jeweils einem Hybrid-BMW sowie die Präsidentin der Bremischen Evangelischen Kirche, Edda Bosse, mit einem erdgasbetriebenen VW Caddy (113 Gramm). Sie alle seien in einem sparsamen Dienstwagen mit einem CO2-Austoß von unter 124 Gramm pro Kilometer unterwegs, sagte Resch.
Die mit Abstand schmutzigsten Fahrzeuge werden vom Bistum Augsburg (durchschnittlich 146 Gramm) und dem Bistum Görlitz (durchschnittlich 163 Gramm) gefahren. Das Bistum Regensburg verweigerte als einzige Kirche jegliche Angaben. Untersucht wurden die Dienstwagen von 20 protestantischen und 27 katholischen Kirchenvertretern. epd/nd
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