Donald und die Prophezeiungen
Klaus Joachim Herrmann über Trumps Wende zur Nichteinmischung
Bei Trump muss man auf alles gefasst sein. Auch auf eine - begrenzte - Wende der US-Politik zur Nichteinmischung, wenn eigene nationale Sicherheitsinteressen nicht direkt berührt sind. Absagen an »diesen zerstörerischen Kreislauf von Interventionen und Chaos« und an die Förderung von Regimewechseln lassen hoffen. Wer die Dimension der Ankündigung ermessen will, sollte in den arabischen Raum oder auf die Ukraine schauen. Was hätte dort Menschen erspart werden können.
Donald Trump ist gewählter Präsident der USA. Spätestens jetzt sollte man genau hinhören, was er sagt, auch ganz genau hinsehen, was er tut. Denn über das eigene Lärmen und zur Schau getragene Entsetzen könnte wichtiger Wandel unbeachtet durchgehen. Trump muss nicht allzeit jener tumbe Tor und Rüpel sein, als der er sich im Wahlkampf präsentierte und zu dem ihn Widersacher und nicht wenige Medien gern erklären.
Die Simpsons hatten Trumps Erscheinen 2000 geweissagt, 2016 erfüllte sich die Prophezeiung der Trickserien-Ikonen. Die Simpsons wurden nicht ernst genommen. Das wäre bei einem Politiker mit Weltmacht tunlichst zu vermeiden. Aber nicht zwangsläufig muss sich die zweite Prophezeiung der Simpsons erfüllen, dass er Amerika ruiniert, und vielleicht auch nicht, dass schließlich Simpson-Tochter Lisa Präsidentin wird.
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