Schutzschilder für Panzer

Ulrike Henning über erstaunliche Sorgen von Soldaten

Auch ohne Panzer 2016 eingestürzt: Teilstück des Ersatzneubaus der Talbrücke Schraudenbach in Bayern
Auch ohne Panzer 2016 eingestürzt: Teilstück des Ersatzneubaus der Talbrücke Schraudenbach in Bayern

Es ist nur zu verständlich, dass sich der Vorsitzende des Reservisten-Verbands Sorgen darüber macht, ob die Panzer der Bundeswehr (oder auch der Verbündeten) noch mit einiger Sicherheit Autobahnbrücken passieren können. Auch die Bundeswehr weiß nicht, in welchem Zustand die Brücken sind. Zwar gibt es immer neue Studien, hier und da bricht etwas und/oder muss präventiv abgerissen werden. Diesen Bauwerken will man zu Recht nicht die teuren Panzer anvertrauen.

Es könnte nun eine gute Idee sein, die Prüfung der Brücken (mit Panzern?) der Bundeswehr zu übertragen, damit im Anschluss wieder die korrekten Schilder mit den Lastenklassen angebracht werden können. An diesem Punkt könnte die Verteilung von Aufgaben und Finanzen zwischen den Sondervermögen Infrastruktur und Verteidigung noch einmal präzisiert werden.

Zudem müsste keine Besatzung fürchten, dass der eigene Konvoi vor so einer Brücke ins Stocken kommt. Und damit gar ein leichtes Ziel für den Gegner wäre. Noch nicht geklärt ist, wie man diesen dann hindert, die erneuerten Brücken zu zerstören. Über die Straßen müsste eigentlich auch noch gesprochen werden. Es erscheint insgesamt ein sehr enger Blick auf die Militärtechnik aktuell. Als hätte Deutschland ein nahezu magisches Luftabwehrsystem (was nicht einmal Israel für eine deutlich kleinere Fläche realisieren konnte) oder als wäre jegliche Infrastruktur sowieso unverwundbar – was sie auch nach der großen Renovierung nicht sein wird.

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