Erzkonservativ und einflussreich
Langjähriger Chef der katholischen Glaubensbewegung Opus Dei gestorben
Rom. Der Chef der einflussreichen katholischen Glaubensbewegung Opus Dei ist tot. Der Prälat des in Rom ansässigen »Werkes Gottes«, Javier Echevarría, sei am Montagabend an den Folgen einer Lungenentzündung in einem Krankenhaus der italienischen Hauptstadt gestorben, teilte Opus Dei am Dienstag mit. Der spanische Bischof, der die umstrittene Priester- und Laienorganisation seit 1994 geleitet hatte, wurde 84 Jahre alt.
Von zahlreichen nicht zur Kirchenhierarchie gehörenden Personen wird Opus Dei als geheime katholische Gruppierung mit großen Machtbestrebungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft betrachtet. Die Mitglieder befolgen strenge Gehorsams- und Bußregeln. Vor allem Papst Johannes Paul II. galt als großer Förderer. Bereits 1984 hatte der Pole den Opus-Dei-Mann Joaquín Navarro-Valls zu seinem Sprecher im Vatikan ernannt.
Als Johannes Paul II. den Gründer Josemaría Escrivá de Balaguer y Albas (1902-1975) im Jahr 2002 heiligsprach, sorgte dies für viel Kritik. Dennoch: Auch Escrivás Nachfolger Bischof Alvaro del Portillo y Diez de Sollano (1914-1994) wurde unter Papst Franziskus bereits seliggesprochen.
Als Opus-Dei-Hochburg gilt Spanien, aber es gibt auch viele Anhänger in Argentinien und Chile. Zudem gehören viele Kardinäle und Bischöfe der Organisation an oder gelten als Sympathisanten. Weltweit zählt die Bewegung nach eigenen Angaben 90 000 Mitglieder, in Deutschland gehören ihr 600 Personen an. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.