Nachrüsten an der Wohnungstür
Einbruchschutz
Vierzig Prozent der Einbruchsversuche scheitern. Das liegt vor allem daran, dass immer mehr Menschen ihr Zuhause mit technischen Maßnahmen schützen, heißt es bei der Polizei. Die Einbrecher haben häufig nur wenige Minuten Zeit, um unbemerkt die Wohnung aufzubrechen. Stoßen sie auf Widerstand, lassen sie von ihrem Vorhaben ab.
Schwachstelle Nummer 1 ist, zumindest in den oberen Stockwerken, die Tür. Doch nicht alle Türsicherungen, die im Handel angeboten werden, taugen etwas, wie die Stiftung Warentest unlängst herausgefunden hat. Auf dem Prüfstand standen unter anderem Querriegelschlösser, die die Tür über die gesamte Breite absperren, Stangenschlösser zum Verriegeln von oben nach unten und Bandsicherungen, die das Aufhebeln auf der Scharnierseite verhindern sollen.
Das erschreckende Ergebnis: Neun der 15 getesteten Sicherungen wurden mit mangelhaft bewertet - und das bei Preisen, die bis zu 700 Euro gehen können. Um also teure Fehlkäufe zu vermeiden, empfiehlt es sich, vorab eine Beratungsstelle der Polizei aufzusuchen. Dort weiß man nicht nur, welche Sicherung für die jeweilige Tür Sinn macht, sondern hat auch Adressen von qualifizierten Handwerksbetrieben. Den Einbau sollte man nämlich Profis überlassen, rät die Stiftung Warentest. Auch das beste Schloss hilft nichts, wenn es falsch montiert wurde. Bei Fenstern lässt sich der Einbruchschutz ebenfalls nachträglich verbessern, etwa durch Mehrfachverglasung oder abschließbare Fenstergriffe.
Wichtig: Vor dem Einbau ist der Vermieter um Erlaubnis zu fragen. Eine Ablehnung muss man aber nicht in jedem Fall hinnehmen. Hier hilft die Rechtsberatung des Berliner Mietervereins weiter. Wer das Okay seines Vermieters hat, kann bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Zuschuss beantragen. Die KfW übernimmt zehn Prozent der Investitionskosten, maximal 1500 Euro.
Auch der Einbau von Alarmanlagen, Türspionen, Rollläden und ähnliche Maßnahmen werden bezuschusst. Für 2016 sind die Fördertöpfe bereits ausgeschöpft, doch für das kommende Jahr sind 50 Millionen Euro im Bundeshaushalt vorgesehen - fünfmal so viel wie bisher. Anträge können bereits gestellt werden. Übrigens: Zuerst nachrüsten und dann Geld fordern geht nicht. Der Antrag muss gestellt werden, bevor man mit der Maßnahme beginnt.
Aus: MieterMagazin 11/2016
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