Feuerattacke: Tatverdächtige stellen sich
Die Attacke auf einen Obdachlosen im U-Bahnhof Schönleinstraße ist offenbar aufgeklärt. Nach Angaben der Polizei befanden sich alle sieben tatverdächtigen Jugendlichen und jungen Männer am Dienstagmorgen in Polizeigewahrsam. Der stellvertretende Leiter der Pressestelle der Berliner Polizei, Thomas Neuendorf, sagte dem RBB-Hörfunksender »radioeins«, sechs von ihnen hätten sich selbst gemeldet. Ein Siebter sei festgenommen worden. Zivilfahnder der Polizei haben den Tatverdächtigen gestellt, hieß es auch in einer Pressemitteilung der Polizei.
Nach den Angreifern war seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag öffentlich mit Bildern aus Überwachungskameras gefahndet worden. Neuendorf machte die sehr gute Qualität der Bilder für den schnellen Ermittlungserfolg verantwortlich. Nach seinen Worten sind die sieben Tatverdächtigen zwischen 15 und 21 Jahre alt. Der mutmaßliche Haupttäter sei ein 21-jähriger Mann.
Der Polizeisprecher sagte weiter, der erste Tatverdächtige habe sich bereits am Montagabend um 19.40 Uhr auf einer Polizeiwache gemeldet, die anderen kurze Zeit später. Alle würden nun von der zuständigen vierten Mordkommission vernommen.
Ein betrunkener Obdachloser war in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag im U-Bahnhof Schönleinstraße, der an Grenze der Bezirke Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg liegt, nur knapp einem Brandanschlag entgangen. Die Täter hatten Kleidungsstücke von ihm angezündet. Nur dem sofortigen Eingreifen mehrerer Zeugen war es zu verdanken, dass das 37-jährige Opfer nicht verletzt wurde. Auch ein U-Bahn-Fahrer war dem Opfer des Brandanschlags mit einem Feuerlöscher zu Hilfe geeilt. Die Polizei ermittelt jetzt wegen versuchten Mordes.
Gegen die mutmaßlichen Täter wurde am Dienstag Haftbefehl beantragt, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Eine Entscheidung dazu muss innerhalb von 24 Stunden erfolgen. Die Feuerattacke hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. epd/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.