USA lassen Gefangene aus Folterlager in Guantanamo frei

Vier Jemeniten in Saudi-Arabien gelandet / Trump will Freilassungen nach Amtsübernahme stoppen

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Riad. Die USA haben kurz vor dem Regierungswechsel vier weitere Häftlinge aus dem Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba ausreisen lassen. Die angeblichen Islamisten aus dem Jemen landeten am Donnerstagabend auf dem Flughafen der saudiarabischen Hauptstadt Riad. Die Ex-Häftlinge sollen nun in dem Königreich an einem Programm zur Deradikalisierung teilnehmen.

Die vier Jemeniten wurden im Flughafen von dutzenden Angehörigen empfangen. Er fühle sich wie »neugeboren«, erklärte der Ex-Gefangene Salim Ahmed bin Kanad. Sein früherer Mithäftling Mohammed Bawasir wurde nach eigenen Angaben 15 Jahre in dem berüchtigten US-Lager festgehalten.

Nach den Freilassungen sind nun noch 55 Gefangene in Guantanamo inhaftiert. Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, es werde unter seiner Präsidentschaft keine weiteren Entlassungen geben, weil die Häftlinge gefährlich seien.

Das Weiße Haus hatte indes am Donnerstag bekanntgegeben, in den letzten Tagen der Amtszeit von Präsident Barack Obama weitere Gefangene freizulassen. Obama hatte bei seinem Amtsantritt 2009 versprochen, das Gefangenenlager zu schließen. Heftiger Widerstand im Kongress und in der Öffentlichkeit verhinderten aber, dass er das Versprechen erfüllte.

Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hatten die USA unter Präsident George W. Bush rund 780 Häftlinge auf dem US-Stützpunkt in der Karibik eingesperrt. Die meisten Verdächtigen wurden seit ihrer Festnahme in den Jahren 2001 und 2002 weder angeklagt noch verurteilt. Viele wurden gefoltert und misshandelt. Für etwa ein Drittel der verbliebenen Gefangenen ist grundsätzlich geklärt, dass die aus dem Lager verlegt werden können. Allerdings stehen keine Aufnahmeländer fest. AFP/nd

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