Ist ja kein Fußball

Sebastian Bähr ärgert sich, dass die Handball-WM nicht im TV zu sehen ist

  • Sebastian Bähr
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Handball-Weltverband IHF wie auch die hiesige Politik scheinen die Bedeutung des Handballs in Deutschland für vernachlässigbar zu halten. Als BeIN-Sports, der katarische TV-Rechteinhaber für die Männer-WM in Frankreich, kaum erfüllbare Forderungen für die Übertragungslizenzen an deutsche Medienanbieter stellte, ließ keiner von ihnen etwas von sich hören. Das Tochterunternehmen von Al Jazeera pokerte in der Hoffnung auf teure Abschlüsse zu hoch und hätte dabei fast die Übertragung im deutschen Raum komplett verhindert.

Als Bedingung wurde etwa verlangt, das TV-Signal zu verschlüsseln, damit es in anderen Ländern nicht empfangen werden kann. Die Öffentlich-Rechtlichen hätten dadurch 18 Millionen Haushalte vom Zuschauen ausschließen oder einen eigenen Satelliten ins All schießen müssen. Auch die anderen Interessenten konnten die Anforderungen nicht erfüllen. In der Not sprang nun ein Handballsponsor ein, dessen Werbeeffekt ohne eine Übertragung Null gewesen wäre. Dass er mit seinem Streamingangebot die Massen erreicht, darf bezweifelt werden. Die Bundesländer entscheiden über eine Schutzliste von Großereignissen, die frei empfangbar sein müssen. Die Möglichkeit der Aufnahme der Handball-WM hätte es auch in diesem Fall gegeben. Doch es handelt sich ja nicht um Fußball.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.