Längst nicht genug

NS-Raubkunst

  • Lesedauer: 1 Min.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste sieht bei Museen ein wachsendes, aber noch immer nicht ausreichend großes Interesse an der Forschung zu NS-Raubkunst. »Wir machen Fortschritte, aber es sind noch längst nicht genug Einrichtungen«, sagte der ehrenamtliche Vorstand der in Magdeburg ansässigen Stiftung, Uwe Schneede. »Von den 18 größten Kunstmuseen Deutschlands haben nur sieben eine feste Stelle für die Provenienzforschung. Das ist erschütternd.«

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste wurde vor zwei Jahren in Magdeburg etabliert. Die Stiftung ist national und international der zentrale Ansprechpartner auf diesem Gebiet. Im Mittelpunkt stehen das im Nationalsozialismus entzogene Kulturgut vor allem aus jüdischem Besitz, das NS-Raubgut. Es geht zunehmend aber auch um Kulturgutverluste während der sowjetischen Besatzung in der DDR. »Der Aufbau des Zentrums hat sich hingezogen. Jetzt steht das Zentrum«, sagte Schneede. In Magdeburg gebe es nun 21 Mitarbeiter. Im Jahr 2016 seien 49 Projekte bewilligt und mit einem Volumen von nahezu vier Millionen Euro gefördert. 2015 hatten 63 Projekte mit einer ebensolchen Summe profitiert. Schneede betonte: »Es wird kein Antrag aus finanziellen Gründen abgelehnt.« dpa

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.