Belgischer Akw-Reaktor bleibt nach Unfall außer Betrieb
Arbeiter im nicht-nuklearen Teil der Anlage Doel 4 schwer verletzt worden / Bundesumweltministerium betrachtet Fall nicht als potenzielle Gefährdung
Brüssel. Der belgische Reaktor Doel 4 bleibt nach einem Unfall im nicht-nuklearen Teil des störanfälligen Atomkraftwerks bis in die Nacht zum Freitag außer Betrieb. Um Mitternacht solle er dann wieder hochgefahren werden, teilte der Betreiber Engie Electrabel am Mittwoch auf seiner Website mit. Der Reaktor hatte sich am Dienstag automatisch abgeschaltet, nachdem Dampf ausgetreten war. Zunächst hatte es geheißen, die Anlage könne wohl schon am Mittwoch wieder ans Netz gehen.
Bei dem Vorfall war ein Mitarbeiter eines Subunternehmens schwer verletzt worden, er schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Der Verletzte erlitt Verbrennungen zweiten Grades, wie eine Sprecherin von Engie Electrabel der belgischen Nachrichtenagentur Belga sagte.
Wie der WDR berichtet, betrachtet das Bundesumweltministerium den aktuellen Fall nicht als potenzielle Gefährdung. Arbeitsunfälle, die nicht durch Radioaktivität verursacht oder verschlimmert wurden, gelten demnach nicht als relevant für die Sicherheit der AKW und fielen nicht unter die sicherheitstechnische Bewertung nach der Internationalen Bewertungsskala für nukleare und radiologische Ereignisse. Demnach seien die belgischen Behörden nicht verpflichtet, über diesen Unfall zu informieren.
Die Reaktoren von Doel stehen in der Nähe von Antwerpen und rund 150 Kilometer von der belgisch-deutschen Grenze entfernt. Zwischenfälle bei den belgischen Atomreaktoren sorgen immer wieder für Unruhe in Deutschland und insbesondere im benachbarten Nordrhein-Westfalen. Die Regierungen Deutschlands und Belgiens unterzeichneten deshalb jüngst ein Abkommen zum besseren Informationsaustausch. Agenturen/nd
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